Ein klares Signal der US-Notenbank für einen baldigen Abbau ihrer milliardenschweren Konjunkturstützen bleibt weiter aus. Aus den veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung von Ende Juli geht kein Zeitplan für den Einstieg in den Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes hervor.
Der zwölfköpfige Offenmarktausschuss zeigte sich uneins, wann die Geldschwemme eingedämmt werden soll. Nur wenige Mitglieder hätten dafür plädiert, die Käufe «bald ein wenig» zu drosseln, heisst es in den Protokollen.
Andere hätten zur Geduld beim Herunterfahren der Konjunkturhilfen gemahnt. Derzeit kauft die Notenbank jeden Monat für 85 Mrd. Dollar Staats- und Immobilienpapiere und kurbelt damit die Wirtschaft an.
Die US-Börsen weiteten nach der Veröffentlichung des Fed-Protokolls ihre Verluste kurzzeitig leicht aus und fielen auf den niedrigsten Stand im Handelsverlauf. Der Dollar legte zu Yen und Euro zu. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen stiegen.
Fed-Chef Ben Bernanke hatte Mitte Juni erklärt, abhängig von der Entwicklung der Konjunktur könnten die Anleihekäufe der Fed ab dem Herbst auslaufen und bis Mitte 2014 eingestellt werden. Die Finanzmärkte sind weitgehend darauf vorbereitet, dass die Fed die Geldschwemme bereits im September eindämmt.