Stan Wawrinka braucht gegen Thiemo de Bakker über drei Stunden, um das Schweizer Davis-Cup-Team mit einem 2:6, 6:3, 4:6, 6:3, 7:5-Sieg 1:0 in Führung zu bringen. Roger Federer gewinnt danach klar.
Eine Meisterleistung war es nicht, was Stan Wawrinka in der Genfer Palexpo-Halle ablieferte. Aber nach 3:09 Stunden hatte er den Job mit 2:6, 6:3, 4:6, 6:3, 7:5 dennoch erledigt. Der als Nummer 144 der Welt 140 Plätze hinter Wawrinka klassierte Thiemo de Bakker machte dem Schweizer das Leben sehr schwer. Es dauerte 19 Minuten, ehe der 30-jährige Waadtländer zum 1:4 im ersten Satz der erste Spielgewinn gelang. Danach zeigte er sich wenigstens bei eigenem Aufschlag souverän, sicherte sich den zweiten Satz und hielt das Geschehen im dritten ausgeglichen – ehe er zum 4:6 seinen Service ein weiteres Mal abgab.
Danach stand er einer Blamage näher als dem letztlichen Triumph. De Bakker zog im vierten Satz schnell auf 3:0 davon, ehe der Holländer in eine zwischenzeitliche Krise schlitterte. Der Schweizer gewann neun Games in Serie, ging im fünften Satz 3:0 in Führung – konnte jedoch den Sack nicht zumachen. Am Ende war es aber dennoch De Bakker, der bei 5:6 die Nerven verlor. «Das war kein grossartiges Tennis», sagte Wawrinka, der müde und platt wirkte. «Aber es war ein grosser Fight.»
Weniger Spannung bot danach Roger Federer. In seinem ersten Duell gegen Jesse Huta Galung, die Nummer 463 der Welt, reichten ihm im ersten und zweiten Satz je ein Break. Erst im dritten Satz erspielte sich der Holländer beim Stand von 3:4 seine zwei einzigen Chancen auf einen Service-Durchbruch. Federer wehrte sie mit einem Aufschlagwinner und einem Ass souverän ab. Nach 1:42 Stunden verwertete der 34-jährige Basler gleich seinen ersten Matchball zum 6:3, 6:4, 6:3-Erfolg.
Damit hat die Schweiz, die im letzten Jahr im Teamwettbewerb triumphierte, nun drei Chancen, um den entscheidenden dritten Punkt zu holen und damit den Abstieg zu vermeiden; die erste im Doppel am Samstag um 13.00 Uhr.