Roger Federer bezwingt an den ATP-Finals in London in seinem letzten Gruppenspiel Andy Murray in weniger als einer Stunde 6:0, 6:1 und qualifiziert sich zum zwölften Mal für die Halbfinals.
Mit einer überragenden Leistung gewann Roger Federer auch sein drittes Spiel in London ohne Satzverlust und sicherte sich damit den Sieg in der Gruppe B. Der 33-jährige Baselbieter trifft nun am Samstag auf den Zweiten der Gruppe A und dürfte damit einem Duell mit dem Weltranglisten-Ersten und Titelverteidiger Novak Djokovic vorerst aus dem Weg gehen. Als Gruppenzweiter zog Kei Nishikori (ATP 5) in die Runde der letzten vier ein. Der japanische Masters-Debütant hatte sich am Nachmittag gegen David Ferrer, der kurzfristig den verletzten Milos Raonic ersetzte, in der ersten Dreisatzpartie des Turniers 4:6, 6:4, 6:1 durchgesetzt.
Da Nishikori drei Sätze benötigt hatte, um seine letzte Partie der Round Robin zu gewinnen, stand Federers Halbfinaleinzug bereits vor dem 23. Duell mit Murray fest. Die frühzeitige Qualifikation schien den 33-jährigen Baselbieter zu beflügeln. Die Weltnummer 2 bot den knapp 18’000 Zuschauern, die zum Teil mehrere hundert Pfund für ein Ticket bezahlt hatten, eine Gala und packte sein ganzes Repertoire an Schlägen aus. Unter den Augen von Pippa Middleton und Chelsea-Trainer Jose Mourinho, der von den Fans ausgebuht wurde, spielte sich Federer in der ausverkauften O2-Arena phasenweise in einen Rausch.
Nach einem Zwischenspurt mit 14 gewonnenen Ballwechseln in Serie entschied Federer den ersten Durchgang nach nur 24 Minuten für sich. Erstmals überhaupt konnte Federer damit gegen den zweifachen Grand-Slam-Sieger einen Satz 6:0 gewinnen. Und auch im zweiten Durchgang liess der Schweizer nicht locker. Sein Gegner, der sich mit einem Zweisatzsieg noch für die Halbfinals hätte qualifizieren können, tat einem schon fast Leid; Federer spielte mit seinem langjährigen Rivalen Katz und Maus. Erst nach 53 Minuten schaffte Murray seinen ersten Spielgewinn, drei Minuten später war die Partie nach einer verzogenen Rückhand des Schotten, dem insgesamt 21 nicht erzwungene Fehler unterliefen, beendet.
Mit der zwölften Halbfinal-Qualifikation egalisierte Federer den Rekord von Ivan Lendl. Gewinnt Federer auch seine Partie am Samstag, würde er auch was die Anzahl der Final-Teilnahmen betrifft mit der ehemaligen Nummer 1 gleichziehen.