Federer im Final gegen Djokovic

Roger Federer erreicht mit einem überraschend deutlichen 6:4, 6:2 gegen Stan Wawrinka den Final des Masters-1000-Turniers in Rom. Gegner wird die Weltnummer 1 Novak Djokovic sein.

Im Express-Tempo in den Final: Roger Federer (Bild: SI)

Roger Federer erreicht mit einem überraschend deutlichen 6:4, 6:2 gegen Stan Wawrinka den Final des Masters-1000-Turniers in Rom. Gegner wird die Weltnummer 1 Novak Djokovic sein.

Federer blieb auch im Halbfinal ohne Satzverlust. Das Duell der beiden besten Schweizer Tennisspieler gegen Stan Wawrinka wurde am Samstagabend in knapp 55 Minuten eine überraschend klare Beute Federers. Dabei war der dreieinhalb Jahre jüngere Lausanner optimal in die 18. Begegnung (15:2 Siege für Federer) der beiden Kumpel gestartet und innert weniger Minuten 3:0 in Führung gegangen. Federer konterte jedoch sofort, und spätestens nach seinem zweiten Break zum 5:4 rauschte er im Express-Tempo einem nie mehr gefährdeten Sieg entgegen. Sein Spiel funktionierte wie bereits in der ganzen Woche, in der er nun vier Top-25-Gegner diskussionslos bezwungen hat, wie aus einem Guss. Da verkamen ein paar tückische Löcher im roten Sand zur Randnotiz. Im zweiten Durchgang überliess er Wawrinka nur gerade zehn Punkte, ehe er mit einem Smash seinen ersten Matchball verwertete und verhalten jubelte.

Sein Davis-Cup-Kumpel konnte allerdings in keiner Phase an seine überragende Leistung beim Sieg gegen Rafael Nadal am Freitagabend anknüpfen. Wawrinka machte Federer das Leben mit einer Vielzahl zum Teil haarsträubender Fehler allzu leicht – vor allem im zweiten Satz. Vielleicht hinterliess der Kampf gegen Nadal, der erst kurz vor Mitternacht zu Ende gegangen war, zu deutliche Spuren.

Bei der Weltnummer 2 funktionierten vom Aufschlag (73 Prozent erster Aufschläge) über das Netzspiel (12 von 14 Punkten gewonnen) bis zur Rückhand alle Elemente in seinem Spiel. Am Ende standen 18 direkten Gewinnschlägen nur 12 unerzwungene Fehler gegenüber. Ähnlich gut wird er auch im Final gegen den Titelverteidiger Novak Djokovic spielen müssen. Diesmal ist er es, der aufgrund des etwas fragwürdigen Spielplans zu deutlich weniger Erholungszeit kommt als sein Gegner.

Dieser war am Nachmittag im Foro Italico erstmals in dieser Woche ohne einen dritten Satz zum Ziel gekommen. In 1:35 Stunde feierte er gegen den Spanier David Ferrer einen 6:4, 6:4-Erfolg. Djokovic war der komplettere Spieler und nützte seine Chancen konsequenter als die Weltnummer 8. Der Serbe startete optimal und ging im ersten Satz gleich mit der ersten Breakmöglichkeit 2:1 in Führung.

Im zweiten Durchgang reichte ein Schlussspurt vom 3:4 zum 6:4. Der Serbe gewann zehn der letzten elf Punkte und wehrte alle drei Breakchancen des Spaniers – eine im ersten, zwei im zweiten Satz – ab. Von der Grundlinie vermochte Ferrer weitgehend mit Djokovic mitzuhalten. Der dreifache Sieger des Italian Open (2008, 2011, 2014) variierte sein Spiel aber besser und gewann auch am Netz – eigentlich nicht eine seiner grossen Stärken – 10 von 14 Punkten.

Scharapowa strebt dritten Sieg an

Bei den Frauen erreichte die nach Serena Williams‘ Forfait grösste Favoritin Maria Scharapowa ihren dritten Final in Rom. Die Siegerin von 2011 und 2012 beendete den Lauf der Qualifikantin Daria Gawrilowa (WTA 78), die zuvor unter anderen Belinda Bencic, Ana Ivanovic und Timea Bacsinszky ausgeschaltet hatte. Sie bekommt es am Sonntag mit der immer stärker aufspielenden Spanierin Carla Suarez Navarro (WTA 10) zu tun.

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