Roger Federer erreicht mit einem nie gefährdeten 6:2, 6:3, 7:5-Sieg gegen den Amerikaner Steve Johnson (ATP 29) in Wimbledon zum 14. Mal in seiner Karriere die Viertelfinals.
Er schloss damit zu Rekordhalter Jimmy Connors auf. Gegner in der Runde der letzten acht ist am Mittwoch der Kroate Marin Cilic (ATP 13). Der US-Open-Champion von 2014 profitierte von der Aufgabe des als Nummer 5 gesetzten Japaners Kei Nishikori beim Stand von 6:1, 5:1 für Cilic wegen einer Rippenverletzung.
Die wohl einzige Chance, die Partie für Federer deutlich unangenehmer zu gestalten, hatte Johnson in der Mitte des ersten Satzes, als er zwei Breakchancen zum 3:2 nicht nutzen konnte. Federer wehrte beide mit Aufschlagwinnern ab und machte es eun Game später besser. Der 34-jährige Basler gewann fünf Games in Folge und spielte in der Folge sehr überzeugend auf.
Im zweiten Satz schaffte Federer das Break auf ähnliche Weise wie das erste, in dem er Johnson mit einem Passierball zu einem zu schwierigen Volley zwang. Der 26-jährige Amerikaner konnte nur in Ansätzen zeigen, warum er zuletzt acht Matches auf Rasen in Folge und Vorbereitungsturnier in Nottingham für sich entschieden hatte. Im dritten Satz ging er mit seinem einzigen Break der Partie 3:1 in Führung, Federer konterte jedoch postwendend. Nach einem weiteren Rückhand-Passierball zum 6:5 liess er nichts mehr anbrennen und zog nach nur 97 Minuten in den Viertelfinal ein.
Gerade die Rückhand war der grosse Unterschied zwischen den beiden Spielern. «Ich habe gut variiert und bewusst immer wieder auf seine Rückhand angegriffen, damit er viele Passierbälle schlagen musste», erklärte Federer. Die Partie sei nicht so einfach gewesen, wie es vielleicht von aussen ausgesehen habe. «Ich bin sehr zufrieden», stellte der siebenfache Wimbledon-Champion fest. «Ich hätte nie gedacht, dass ich die ersten vier Matches alle in drei Sätzen gewinne.»
Ab dem Viertelfinals werden die Aufgaben naturgemäss nochmals schwieriger. «Ab jetzt brauche ich mein bestes Tennis.» Zunächst einmal will er an Cilic Revanche nehmen. Federer hat zwar fünf von sechs Duellen mit dem 1,98 m grossen Kroaten gewonnen, im Halbfinal des US Open 2014 aber eine schmerzliche Niederlage einstecken müssen. «Da hat er mich regelrecht zur Seite gewischt», erinnert sich der Schweizer.
Raonic zittert, Murray überzeugt
Nach Novak Djokovic hätte sich fast noch ein zweiter Mitfavorit in Federers Tableauhälfte vorzeitig verabschiedet. Milos Raonic geriet gegen den gewieften Taktiker David Goffin trotz seines gewaltigen Aufschlags mit 0:2 Sätzen in Rückstand, ehe er sich bei einem kurzen Regenunterbruch wieder sammeln konnte. In der Fortsetzung setzte sich der mögliche Halbfinal-Gegner von Federer in fünf Sätzen durch. Im Viertelfinal trifft er auf Djokovic-Bezwinger Sam Querrey.
Nach wie vor einen unwiderstehlichen Eindruck hinterlässt Andy Murray. Die schottische Weltnummer 2 deklassierte den (vermeintlich) gefährlichen Australier Nick Kyrgios 7:5, 6:1, 6:4. Nächster Gegner ist der Franzose Jo-Wilfried Tsonga, der von der Aufgabe des Vorjahres-Halbfinalisten Richard Gasquet wegen Rückenproblemen profitierte.