Der Traum vom 7. Wimbledonsieg und der Rückkehr zur Nummer 1 lebt für Roger Federer weiter. In der 3. Runde sieht es gegen Julien Benneteau für den Baselbieter allerdings lange äusserst kritisch aus.
Fast genau 24 Stunden nach dem sensationellen Ausscheiden von Rafael Nadal hing auch Roger Federers Weiterkommen phasenweise an einem dünnen Faden. Am Ende setzte sich Federer nach einem 0:2-Satzrückstand durch – mit 4:6, 6:7 (3:7), 6:2, 7:6 (8:6), 6:1 in drei Stunden und 34 Minuten. Aber es hätte auch anders enden können. Die Fingernägel von Vogue-Chefin Anne Wintour, die wieder einmal in Federers Box sass, dürften nach dem fast vierstündigen Ab und Auf eine Nachbehandlung nötig haben.
Im vierten Satz befand sich Julien Benneteau sechsmal bloss noch zwei Punkte vom Sieg entfernt: viermal im zwölften Game, in welchem Federer erstmals wieder seit dem zweiten Satz Mühe bekundete, den Aufschlag durchzubringen, später noch zweimal im Tiebreak (bei 5:5 und 6:6). Zum Matchball schaffte es der 30-jährige Franzose aber nie. Im zweiten Tiebreak verhalf er mit vier Fehlern, drei davon unerzwungenen, Federer zur endgültigen Wende.
Massagen für Benneteau, der Sieg für Federer
Denn im fünften Satz war erstens gegen Federer kein Kraut mehr gewachsen und zweiten Benneteau am Ende seiner Kräfte. Beim 1:2 und 1:4 liess sich Benneteau ohne eine Verletzung noch zweimal massieren. Doch selbst dieses Ausreizen des Erlaubten half ihm nicht mehr weiter. Federer gewann den fünften Satz mit 6:1 in etwas mehr als 20 Minuten.
Im Achtelfinal trifft Federer auf den ungesetzten Belgier Xavier Malisse, der gegen den als Nummer 17 gesetzten Spanier Fernando Verdasco ebenfalls fünf Sätze zum Weiterkommen benötigte.
Titelverteidiger Novak Djokovic steht ebenfalls in den Achtelfinals. Die Nummer eins der Weltrangliste hatte gegen den an Position 28 gesetzten Tschechen Radek Stepanek nur im ersten Durchgang Probleme und setzte sich mit 4:6, 6:2, 6:2, 6:2 durch. Der 25-jährige Serbe trifft nun auf seinen Landsmann Viktor Troicki.