Roger Federer erreicht beim Masters 1000 in Cincinnati mit Mühe die Viertelfinals. Nach einem 1:6 im Startsatz bezwingt er Tommy Haas mit 7;5, 6:4.
Die Partie dauerte letztlich 112 Minuten und wurde von Federer mit einem Vorhand-Winner beendet. Eine knappe Stunde zuvor hatte nichts auf einen Sieg Federers hingedeutet. Sein deutscher Kumpel führte 6:1, 4:2, es drohte eine weitere schwere Niederlage und es war sogar kurzzeitig fraglich, ob Federer wenigstens länger als eine Stunde auf dem Platz stehen würde.
Im achten Game leistete ihm dann der vorher enorm solide Haas mit drei leichten Fehlern Schützenhilfe und von da an fand der Titelverteidiger besser ins Spiel. Als er schliesslich den vierten Satzball nach dem bis dato attraktivsten Ballwechsel am Netz verwertete, waren die vorher eher ruhigen, ja phasenweise fast geschockten Zuschauer erstmals richtig begeistert.
Plötzlich wieder ganz cool
Im dritten Satz wogte das Geschehen dann auf und ab und der fünffache Sieger des Turniers hatte sich das beste für zuletzt aufbewahrt. Beim Stande von 4:3 sicherte er sich zwei Breakbälle mit einer laserartig geschlagenen Longline-Rückhand, den Servicedurchbruch holte er sich mit einem erneut gewonnenen Grundlinienduell. Das letzte Game entschied er dann mit vier Gewinnschlägen cool für sich und es war ihm in jener Phase nicht anzumerken, dass es mit seinem Selbstvertrauen derzeit nicht zum Besten bestellt sein kann.
Federer könnte in den nächsten drei Runden theoretisch der Reihe nach auf Rafael Nadal, Andy Murray und Novak Djokovic treffen. Am Freitag spielt Federer im Viertelfinal gegen seinen ewigen Rivalen aus Mallorca oder den viel versprechenden Bulgaren Grigor Dimitrov.