Roger Federer hat die Halbfinal-Qualifikation beim French Open verpasst: Im Viertelfinal schied er in 111 Minuten gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga glatt in drei Sätzen mit 5:7, 3:6 und 3:6 aus.
Das letzte Game war irgendwie symptomatisch für einen nicht geglückten Auftritt auf dem Court Philippe Chatrier. Federer, bei dem das Timing fehlte, startete bei eigenem Aufschlag mit einem Vorhand-Fehler, beging dann einen Rückhand-Fehler, setzte einen Volley ins Out und beendete die Partie mit einem weiteren Fehler. Schon beim vorentscheidenden Serviceverlust zum 3:4 hatte er drei Eigenfehler begangen.
Begonnen hatte der Viertelfinal für Federer optimal. Mit Hochgeschwindigkeits-Tennis setzte er die ersten Akzente, schaffte ein erstes Break und hatte zwei Bälle zur 5:3-Führung. Aus dem Nichts heraus erfolgte dann ein Bruch und Tsonga gewann bis zum 7:5, 3:0 acht der neun Games, womit er die Basis zum Sieg legte. Der Franzose überzeugte vor allem auch von der Grundlinie aus und machte viel aus Federers zweiten Aufschlägen. Mit dem zweiten Ball machte die Weltnummer 3 im zweiten Satz nur 17 Prozent aller Punkte.
Erst zum fünften Mal in den letzten neun Jahren steht Federer damit bei einem Major-Turnier nicht unter den letzten Vier. In Paris 2010, Wimbledon 2010 und 2011 sowie beim US Open 2012 war er ebenfalls im Viertelfinal ausgeschieden.
Tsonga, erstmals bei seinem Heimturnier im Halbfinal, hält damit die französischen Hoffnungen auf den ersten Grand-Slam-Titel überhaupt seit Yannick Noah vor 30 Jahren aufrecht. Im Halbfinal trifft er auf David Ferrer, der den nach drei 0:2-Aufholjagden entkräfteten Tommy Robredo im Schnellzugstempo mit 6:2, 6:1, 6:1 abfertigte. Stanislas Wawrinka spielt seinen Viertelfinal am Mittwoch gegen Rafael Nadal.