Roger Federers Vorbereitung auf das US Open läuft wie geschmiert. Der 33-jährige Basler steht auch in Cincinnati wieder in den Halbfinals. Gegen Andy Murray setzte sich Federer mit 6:3, 7:5 durch.
Roger Federer drückte der 93-minütigen Partie den Stempel auf. Andy Murray, der vor einer Woche in Toronto dem späteren Turniersieger Jo-Wilfried Tsonga am meisten abverlangt hatte und in Cincinnati ohne Aufschlagverlust in die Viertelfinals durchmarschiert war, wurde vom Schweizer über weite Strecken überfordert. Die 26:0-Bilanz in eigenen Aufschlagspielen in den ersten Runden von Cincinnati erwies sich für Murray schnell einmal als Makulatur, denn Federer erspielte sich zumindest in der Anfangsphase in jedem Servicegame des Gegners Möglichkeiten.
Die Breaks, welche ihn früh auf die Siegesstrasse brachten, gelangen Roger Federer zum 4:2 und 6:3 im ersten Satz. Auch im zweiten Satz gelangen Federer nochmals drei Aufschlagdurchbrüche. Er konnte es sich sogar leisten, die ersten sechs Breakmöglichkeiten alle auszulassen.
Federer bäumt sich auf
Der zweite Satz verlief hingegen zumindest resultatmässig ausgeglichener, weil sich Federer am Anfang eine etwas weniger gute Viertelstunde leistete, in welcher Murray mit zwei Breaks 4:1 in Führung ging. Federer bäumte sich aber umgehend wieder auf, gewann ebenfalls vier Spiele hintereinander und gönnte dem Wimbledonsieger von 2013, der seither keinen Final mehr erreicht hat, keinen dritten Satz.
Nach den beeindruckenden Vorstellungen im Entscheidungssatz gegen Gael Monfils (Achtelfinal) und im Viertelfinal gegen Andy Murray nimmt Federer am Turnier im Bundesstaat Ohio vor dem Finalwochenende die Favoritenrolle auf seinen 80. persönlichen Turniersieg, es wäre bereits der siebente in Cincinnati.
Beinahe ein Jungseniorenanlass
Das siebente Masters-1000-Turnier der Saison geriet derweil beinahe zu einem Jungseniorenanlass. Zum ersten Mal überhaupt erreichten vier Über-30-Akteure in Cincinnati die Viertelfinals, drei von ihnen (Roger Federer, Julien Benneteau, David Ferrer) qualifizierten sich auch für die Halbfinals. Dort trifft Federer in der Nacht auf Sonntag (03.00 Uhr MESZ Spielbeginn) ausgerechnet auf den einzigen im Tableau verbliebenen jüngeren Spieler, den 23-jährigen Kanadier Milos Raonic (ATP 7), den Turniersieger von Washington vor zwei Wochen.
Raonic deklassierte in seinem Viertelfinal den Italiener Fabio Fognini mit 6:1, 6:0. In den Direktbegegnungen führt Federer gegen Raonic mit 5:0 Siegen, dreimal siegte der Schweizer aber nach Satzrückstand und stets verliefen die Begegnungen äusserst spannend.