Roger Federer gewinnt bei seinem Coemback nach fast einem Monat Pause mit einiger Mühe. Mit einem 6:4, 5:7, 6:4 gegen Taylor Fritz zieht er beim Rasenturnier in Stuttgart in den Viertelfinal ein.
Die Zweitrundenpartie gegen den amerikanischen Jungstar war ein hartes Stück Arbeit. Bei Sonnenschein auf dem Centre Court im TC Weissenhof musste Federer bis zum zweitletzten Game auf seine erste Breakchance an diesem Donnerstag warten. Beim Abbruch am Mittwochabend wegen Regens hatte Federer mit 4:3 geführt und diesen Breakvorsprung sicher zum 6:4 ins Ziel gebracht.
Danach war der 18-jährige Kalifornier aber absolut ebenbürtig. Er stand sogar verschiedentlich näher an einem Aufschlagdurchbruch. Bei 1:2 konnte sich der 34-jährige nochmals retten und auch bei 5:6 und 0:40 wehrte er zunächst drei Satzbälle ab. Beim vierten unterlief ihm aber ein Vorhand-Fehler, sodass Fritz (ATP 65) ausgleichen konnte.
Das Energielevel: «Ein Auf und Ab»
Auch im Entscheidungssatz hatte zunächst einzig Fritz Breakchancen. Bei 0:1 machte Federer diese mit einem Ass zunichte, bei 2:3 mit einem Servicewinner bei zweitem Aufschlag. Auch beim Return zeigte er sich effizient. Wie am Mittwoch nutzte er seine erste Möglichkeit, wiederum mit etwas Hilfe des Gegners. Ein Vorhand-Fehler von Fritz ermöglichte Federer die 5:4-Führung. Nach genau 100 Minuten sicherte er sich mit einem Rückhand-Winner den Sieg und Viertelfinal-Einzug. Dort trifft er am Freitag auf den Deutschen Florian Mayer (ATP 226).
Er wird die zusätzliche Spielpraxis zu schätzen wissen. Noch klappte in seinem Spiel nicht alles. Er wirkte zum Teil etwas zögerlich in seinen Bewegungen und beging einige Fehler zu viel. Allerdings zeigte der junge Amerikaner auch eine vorzügliche Leistung. Für Federer war er nach der Pause ein echter Härtetest.
«Mein Energielevel war etwas ein Auf und Ab», stellte Federer fest. «Der Match plätscherte ein wenig dahin, und meine Gedanken waren nicht immer fokussiert.» Überrascht oder gar alarmiert zeigte er sich darüber nicht. «Das ist zu erwarten, wenn man keine Matchpraxis hat.» Am Ende habe er immerhin die meisten wichtigen Punkte gewonnen und auch das nötige Glück gehabt.
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