Gut einen Monat ist es her, seitdem Roger Federer sein vorzeitiges Saisonende verkündete. «Der Entscheid ist mir schwer gefallen», sagt der Baselbieter in New York, wo am Montag das US Open beginnt.
Roger Federer war am Mittwoch in New York, um über den Laver Cup zu reden, den sein Management im September 2017 erstmals mitorganisieren wird. Der Baselbieter sprach aber auch über sein vorzeitiges Saisonende, das er kurz vor den Olympischen Spielen bekannt geben musste. Der Entscheid sei ihm schwer gefallen. «Aber jeder hat mir gesagt: ‚Du brauchst eine Pause – sofort.’»
Es wäre zwar möglich gewesen, zum Ende der Saison noch einige Turniere zu bestreiten. Das sei aber nie eine ernsthafte Option gewesen. Federer hat nach einer rund sechswöchigen Pause ohne Tennis wieder begonnen, etwas auf dem Court zu arbeiten. Der Fokus liegt auf dem Muskelaufbau, insbesondere im linken Oberschenkel. Wenn er physisch ganz parat ist, wird er die Vorbereitung auf die nächste Saison starten, die für ihn am Hopman Cup im australischen Perth beginnt.
Läuft alles planmässig, wird er in Perth den ersten offiziellen Match seit der Niederlage gegen Milos Raonic in Wimbledon bestreiten. Noch während der Partie gegen den Kanadier hatte er sich vom Physiotherapeuten am linken Knie untersuchen lassen. «Ich hatte nie wirklich Schmerzen», erzählte der 35-Jährige. «Es fühlte sich bloss instabil an.» Auch das später durchgeführte MRI zeigte keine Veränderung im Knie, was sein Entscheid, auf den Rest der Saison zu verzichten, nur noch schwerer machte, wie er gestand.
Das Problem mit dem linken Knie hatte seinen Ursprung in Melbourne, unmittelbar nach dem Australian Open. Als er seinen Töchtern ein Bad einlaufen liess, verletzte er sich und musste den Meniskusschaden operativ beheben. Dass er nun seit Anfang Juli keinen Match mehr bestritten hat, hat ihm nicht zugesetzt. Er vermisse den Wettkampf bislang nicht. Die Ruhe abseits des Scheinwerferlichts sei angenehm gewesen, auch wenn er Ruhe etwas relativierte: «Ich habe vier Kinder – es ist eine andere Art von Ruhe.»
In New York, wo am Montag das US Open beginnt, das er fünfmal gewonnen hat, erzählte Federer auch, dass er während der Olympischen Spiele viel Volleyball geschaut hat. Mit Andy Murray war er nach dessen Sieg im olympischen Tennisturnier in Kontakt. Trotz der Erfolge des Schotten in den letzten Wochen ist aber Novak Djokovic sein Favorit für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres.