Roger Federer spielt am Sonntag um seinen fünften Titel bei den Swiss Indoors. Der Baselbieter setzt sich im Halbfinal gegen Stanislas Wawrinka 7:6 (7:5), 6:2 durch.
Im Endspiel trifft er nicht wie in den vergangenen beiden Jahren auf Novak Djokovic. Der Weltranglisten-Erste verliert überraschend gegen den Japaner Kei Nishikori 2:6, 7:6 (7:4), 6:0.
Wawrinka hatte im Schweizer Duell seine Möglichkeiten. Im ersten Satz machte er einen 3:5-Rückstand wett. Der Waadtländer spielte in dieser Phase exzellent, konnte aber das Niveau nicht halten. Im Tiebreak leistete er sich vier Fehler, die ihm einen vorentscheidenden 1:5-Rückstand einbrockten.
Im zweiten Umgang führte Federer dann rasch 2:0 und etwas später sogar mit zwei Breaks Vorsprung 4:1. Wawrinka war mit seinen Nerven am Ende. Er zerschlug mit der zehnten Niederlage gegen Federer (im elften Duell) vor Augen sein Racket. „Ich denke Wawrinka hat gut gespielte, seine kleine Baisse zu Beginn des zweiten Satzes war entscheidend,“ analysierte Federer.
Im Final kommt es zum ersten Duell zwischen Federer und Nishikori. „Ich wollte schon immer gegen ihn spielen“, freute sich Nishikori. „Es wird eine grosse Herausforderung. Der Japaner schlug in dieser Woche in Basel bereits zwei Top-10-Spieler, Tomas Berdych in der 1. Runde und sensationell Djokovic im Halbfinal.
Djokovic mit Schulterproblemen
Djokovic bekundete einen Satz lang kaum Probleme gegen Nishikori, der nur dank einer Wildcard ins Hauptfeld eingezogen war. Gegen Ende des Umgangs musste er sich dann aber ein erstes Mal behandeln lassen. Nachdem ihm vor dem Turnier von Basel eine Rückenverletzung zu sechs Wochen Pause gezwungen hatte, machte ihm nun, wie bereits vor einigen Monaten die Schulter zu schaffen.
Es waren aber nicht nur die körperlichen Defizite, die zur Niederlage von Djokovic führten. Nishikori spielte ab dem zweiten Satz stark. Er leistete sich kaum mehr Fehler, traf sehr oft die richtige Entscheidung. Seine Netzangriffe und einige seiner Returns mit der Vorhand waren sehenswert. Im Entscheidungssatz profitierte er dann allerdings von der Apathie von Djokovic. Der Serbe war nur noch darauf bedacht, seine Schulter zu schonen.
Sein Start beim Masters-Turnier in Paris ist nun fraglich. „Ich denke nicht, dass ich in der kommenden Woche trainieren kann“, sagte Djokovic, fügte aber hinzu: „Ich denke aber, dass ich dennoch direkt nach Paris fahren werde.“ Seinen Start beim Turnier in der französischen Hauptstadt hatte bereits der Weltranglistenzweite Rafael Nadal absagen müssen.