Roger Federer startete auch in die zweite Woche in Wimbledon nicht in einer Verfassung, die ihn zu einem Favoriten auf den Titel macht. Trotz Rückenproblemen erreichte er die Viertelfinals.
Aber Roger Federer hatte beim 7:6 (7:1), 6:1, 4:6, 6:3-Sieg über Xavier Malisse heikle Momente zu überstehen. Beim Stand von 4:3 im ersten Satz musste er sich ausserhalb des Centre Court behandeln lassen. Der Schweizer bewegte sich lethargisch. Nach der Rückkehr verlor Federer zum 5:6 ein erstes Aufschlagsspiel. Nach dem Spiel gab Federer zu, dass er sich in dieser Phase im Schockzustand befand, dass er selber der Meinung war, gar nicht gute Aussichten auf den Sieg zu haben.
Aber alles kam anders, und aus Federers Optik kam alles gut. Xavier Malisse verlor nach dem Break zum 6:5 die Nerven und verlor elf der nächsten 13 Ballwechsel. Diese Auszeit verlängerte der Belgier im zweiten Satz, in dem er nach einer 1:0-Führung sechs Spiele hintereinander abgab. Dann fand sich Malisse, die Nummer 75 der Welt, nochmals. Er gewann den dritten Satz mit 6:4 und ging im vierten Durchgang gleich mit einem Break 2:0 in Führung. Aber Federer steigerte sich wieder und gewann den vierten Satz mit 6:3.
Die Rückenprobleme akzentuierten sich während des Spiels gottlob nicht. Die kurze Behandlung bei 3:4 und später eine 45-minütige Regenpause (nach dem ersten Satz) halfen Federer ebenso wie Schmerzmittel. Federer geht davon aus, bis zum Viertelfinal vom Mittwoch wieder voll bei Kräften zu sein. Dort trifft der Schweizer auf den Russen Michail Juschni (ATP 33), der gegen Denis Istomin (Usb) in fünf Sätzen gewann.
Ebenfalls in der Runde der letzten acht steht Titelverteidiger Novak Djokovic. Der Weltranglistenerste schlug seinen serbischen Landsmann Victor Troicki 6:3, 6:1, 6:3. Gegner im Viertelfinal ist entweder der Franzose Richard Gasquet oder der Deutsche Florian Mayer. Geht es nach der Papierform, kommt es im Halbfinal zum „Kracher“ Djokovic gegen Federer.
Bei den Frauen überstürzten sich in den Achtelfinals die Ereignisse. Sabine Lisicki (De/15) eliminierte die Weltranglistenerste Maria Scharapowa mit 6:4, 6:3 und revanchierte sich für die Halbfinal-Niederlage in Wimbledon vor einem Jahr. Damit ist auch bereits klar, dass die Russin die Top-Position im Ranking wieder abgeben muss. Neue Nummer 1 wird entweder Viktoria Asarenka oder Agnieszka Radwanska. Die Weissrussin wie auch die Polin erreichten am Montag die Viertelfinals.
Kim Clijsters kassierte von der anderen starken Deutschen, von Angelique Kerber, in ihrem letzten Spiel in Wimbledon eine 1:6, 1:6-Abfuhr. Weil Lisicki und Kerber in den Viertelfinals aufeinandertreffen, steht jetzt schon fest, dass eine Deutsche den Halbfinal erreichen wird.