Nach einer kurzen Nacht kann Roger Federer immer noch nicht ganz fassen, was er am Australian Open geschafft hat. Mit dem Pokal in der Hand lässt er die letzten Stunden Revue passieren.
Roger Federer bat am Montagnachmittag noch einmal zum Tanz. Nicht wörtlich, wie in der Nacht zuvor. Eine stattliche Schar von Medienleuten und Fans wartete in den Carlton Gardens, einem der vielen schönen Parks in Melbourne, auf «King Roger» zum obligaten Fototermin mit dem Pokal. Dabei verriet Federer, wie er die Nacht nach seinem vielleicht grössten Triumph verbracht hat.
Sie war kurz, so viel war schnell klar, denn das Feiern begann erst um 3 Uhr in der Früh. Mit dem Pokal im Arm erzählte der nun 18-fache Grand-Slam-Champion, was ihm beim Aufwachen durch den Kopf ging: «Nachdem ich heute Morgen doch noch eine Stunde geschlafen hatte und aus dem Zimmer ging, dachte ich: Es stimmt wirklich, es war nicht einfach nur ein Traum.» In der Vergangenheit sei es ihm einfacher gefallen, das Ganze etwas zu fassen. Auch die Aufmerksamkeit der Medien sei enorm. Das zeige, dass er mit dem Finalsieg gegen Rafael Nadal etwas Grosses geschafft habe.
Die Siegesfeier fiel eher kurz aus. «Ich ging nicht mal ins Hotelzimmer, sondern gleich mit der Tennistasche in den Club», verriet er gut gelaunt. «Wir waren in einer privaten Gruppe mit unseren Freunden und Familien in einer Bar. Wir hatten ein DJ, da konnten wir sagen, welche Musik wir gerne hätten.» Kurz nachdem er gegen 6.30 Uhr wieder zuhause war, wurde er bereits von seinen Kindern wieder geweckt. «Die Buben haben gleich ihre Spielsachen in den Pokal reingetan», erzählte er lachend. «Und die Mädchen haben angefangen ihn zu putzen.»
Der Körper schmerze jetzt schon, vor allem die Oberschenkel. Es sei aber nichts, was einem Angst machen müsse. Federer flog noch am Montagabend in die Schweiz zurück. Nach drei Wochen Pause steht als Nächstes das Turnier in Dubai an.“