Roger Federer verblüfft wieder einmal die ganze Tenniswelt. Mit 34 Jahren wehrt er gegen Marin Cilic im Wimbledon-Viertelfinal drei Matchbälle ab. Das sagt er zu seinem Auftritt.
Wie haben Sie dieses Spiel noch gewonnen?
Roger Federer: «Es ist ein grosser Kampf. Solche Matches gibt es nur selten, und sie machen natürlich Spass. Ich hatte sicher etwas Glück heute. Wenn man Matchbälle gegen sich hat, 0:2 Sätze, 3:3 und 0:40, dann ist das ein Moment, wo das Resultat nicht mehr in deiner Kontrolle liegt. Aber ich kämpfte, ich versuchte und ich glaubte daran.»
Bedeutet Ihnen dieser Sieg noch mehr nach den Verletzungssorgen in diesem Jahr?
«Ja, vielleicht schon. Nach der bisherigen Saison wieder da draussen zu sein, deinen Körper zu testen, einen so phyisch harten Kampf zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl.»
Sie haben sieben von acht Breakbällen abgwehrt. Wie haben Sie diese erlebt?
«Ich war ja eigentlich konstant in Schwierigkeiten. Ab einem bestimmten Punkt gewöhnt man sich daran. Dann ist jeder Breakball wie ein Matchball. Vom Gefühl her waren das mehr als nur drei Matchbälle.»
Was änderte ab der Mitte des dritten Satzes?
«Eigentlich nicht viel. Ich habe mich ein bisschen angepasst, bin beim Return etwas weiter in den Platz gegangen, kam so etwas besser in die Ballwechsel.»
Das war Ihr längstes Spiel seit Anfang Jahr. War die Ausdauer der schwierigste Teil nach Ihrer Verletzungspause?
«Ich habe im ganzen letzten Jahr nie einen Fünfsätzer gespielt, der letzte ist also schon lange her (2014 am US Open gegen Monfils; d. Red.). Was ich an einem fünften Satz mag ist, dass es die Fitness richtig testet. Halten deine Schulter, dein Rücken, deine Beine einen Kampf über 3:17 Stunden aus? Ich stellte fest, dass ich mich am Ende gleich gut fühlte wie zu Beginn. Das gibt mir viel Selbstvertrauen und einen riesigen mentalen Motivationsschub.»