Roger Federer (ATP 8), 6:4, 7:5, 6:2 über Ilija Bozoljac (ATP 268), und Stanislas Wawrinka (ATP 8), 6:4, 4:6, 6:1, 7:6 gegen Dusan Lajovic (ATP 102) bringen die Schweiz in Serbien 2:0 in Führung.
Stanislas Wawrinka konnte seine Müdigkeit nach dem Triumph am Australian Open nicht ganz kaschieren. Mit einer starken Willensleistung und dem Selbstvertrauen von einer 10:0-Bilanz in diesem Jahr setzte er sich aber in vier Sätzen gegen den 23-jährigen Lajovic durch, der im Davis-Cup-Final 2013 das entscheidende fünfte Spiel gegen Tschechiens Stepanek verloren hatte. Nach einer kurzen Baisse im zweiten Satz (4:6) drehte Wawrinka wieder auf und schien bei 3:1 im vierten Satz dem Sieg bereits nahe. Der Serbe kam jedoch nochmals heran und hatte im Tie-Break des vierten Satzes sogar zwei Satzbälle. Der Lausanner behielt jedoch die Nerven und gewann schliesslich nach 2:36 Stunden dank eines Smash-Fehlers von Lajovic beim ersten Matchball das Tie-Break des vierten Satzes 9:7.
Als er nach dem Verlust des zweiten Durchgangs kurz in Rücklage zu geraten drohte, zeigte der 28-jährige Lausanner die Qualitäten eines Champions. Er fand die Konzentration wieder, dominierte die Ballwechsel von der Grundlinie und buchte die wichtigen Punkte. Am Schluss war er aber sicher froh, keinen fünften Satz spielen zu müssen.
Im ersten Einzel war Bozoljac stark gestartet und hatte bis zum 3:3 gut mitgehalten, vor allem dank seinem starken Aufschlag (insgesamt 18 Asse). Nach einem Break zum 4:3 gewann Federer den ersten Satz wenig später 6:4. Im zweiten Durchgang ging der Serbe sogar 4:1 und 5:2 in Führung, ehe der Schweizer aufdrehte und vom 2:5 bis zum 2:0 im dritten Satz sieben Games in Folge gewann. Der Widerstand war damit praktisch gebrochen. Nach 100 Minuten verwertete Federer seinen ersten Matchball zum 33. Sieg im 40. Davis-Cup-Einzel und brachte die Schweiz 1:0 in Führung.
«Das war wichtig», stellte Federer fest. «Schliesslich wollte ich ja nicht Stan in Schwierigkeiten bringen, in dem er mit einem Rückstand beginnen muss.» Es sei nicht einfach gewesen, denn vor allem zu Beginn habe er Mühe gehabt, die Aufschläge von Bozoljac zu lesen, der dem Schweizer 2010 in der zweiten Runde von Wimbledon sogar einen Satz abnehmen konnte.
«Der zweite Satz war der Schlüssel, vor allem für ihn», analysierte Federer. Dass er den nach dem Breakvorsprung noch umbiegen konnte, gab ihm Sicherheit und demoralisierte den Serben ein wenig. Von den letzten 16 Punkten des zweiten Durchgangs gewann der Schweizer 15. Für das Doppel wollte er sich noch nicht auf die Äste hinauslassen. Erst einmal hoffte er, dass Wawrinka das 2:0 mache, dann «sehen wir weiter und teilen dem Captain mit, wie wir uns fühlen.»
Mit der erwarteten Führung stehen die Chancen des Schweizer Davis-Cup-Teams nun aber sehr gut, erstmals seit 2004 die erste Runde zu überstehen. Für das Doppel am Samstag bietet sich Captain Severin Lüthi die Möglichkeit, allenfalls einen oder beide seiner Einzelspieler zu schonen. Marco Chiudinelli und Michael Lammer haben beide schon beweisen, dass im Doppel auf sie Verlass ist. Und selbst bei einer Niederlage könnten Federer und, wenn nötig, Wawrinka am Sonntag einigermassen ausgeruht antreten.