Roger Federer und Stan Wawrinka spielen heute gegen 15.30 Uhr am French Open um den Einzug in die Viertelfinals. Beide treffen auf gefährliche Franzosen.
Roger Federer bekommt es mit Gaël Monfils (ATP 14) zu tun, und er weiss, dass die Aufgabe schwierig sein wird. Der Baselbieter spricht mit viel Respekt vom in Paris geborenen Wahlschweizer: «Für mich ist es unverständlich, dass er sich nicht schon längst in den Top 10 etabliert hat.»
Monfils zeigte in der 3. Runde, was ihn ausmacht. Er ist ein Stimmungsspieler, der an einer Aufgabe wachsen kann, vor allem wenn das Publikum, wie in Roland Garros, hinter ihm steht. Gegen den Uruguayer Pablo Cuevas stand er kurz vor dem Ausscheiden. Er lag mit 1:2-Sätzen und 1:4 zurück, als er die grosse Aufholjagd lancierte – sehr zur Freude der Zuschauer im 15’000 Plätze bietenden Philippe Chatrier.
Federer traf am French Open schon dreimal auf Monfils und blieb jedes Mal siegreich. Trotzdem ist Vorsicht geboten vor dem heutigen Duell. Denn die letzten zwei Begegnungen gingen jeweils an Monfils, im letzten November im Davis Cup und im April in Monte Carlo. «Den Davis-Cup-Match klammere ich ein wenig aus», meinte Federer. «Denn ich hatte damals nur einen Tag Vorbereitung und spielte mit der Angst im Bauch. Doch in Monte Carlo und auch schon am US Open spielte er gegen mich sehr stark.» Am US Open 2014 gewann Federer im Viertelfinal erst nach zwei abgewehrten Matchbällen.
Auch Wawrinka kennt seinen Achtelfinal-Gegner ziemlich gut. Gegen Gilles Simon (ATP 13) spielte er schon viermal. Jeder gewann je zweimal, wobei der Waadtländer das einzige Duell auf Sand für sich entschieden hat. Das war 2012 im Sechzehntelfinal von Roland Garros in fünf Sätzen. «Es ist immer schwierig, gegen Simon zu spielen. Ich muss solid und aggressiv agieren und mich gut bewegen.» Er dürfe sich nicht unüberlegt in die Offensive stürzen, so Wawrinka.
Dass er das Publikum gegen sich haben wird, stört ihn nicht. Er hat damit eher gute Erfahrungen gemacht. Die Bilanz gegen Franzosen in Roland Garros ist mit 4:1 Siegen deutlich positiv. Einfach war es aber fast nie. Von den bisherigen fünf Begegnungen gingen deren vier über fünf Sätze.