Die Schweiz steht im Davis-Cup-Halbfinal. Dank den Siegen von Stanislas Wawrinka und Roger Federer in den letzten beiden Einzeln, bezwingt die Schweiz die Kasachen mit 3:2 und empfängt nun Italien.
Mit einem Aufschlagwinner setzte Roger Federer standesgemäss den Schlusspunkt unter einen logischen Viertelfinalsieg des Schweizer Davis-Cup-Teams gegen Kasachstan. Dass dieser erst am Sonntagabend kurz vor 20 Uhr erfolgte, konnte allerdings nicht erwartet werden. Die rot-weissen Spieler und Fans litten drei Tage lang für dieses Happyend.
Der 17-fache Grand-Slam-Champion Federer bestritt erstmals in seiner 15-jährigen Davis-Cup-Karriere ein entscheidendes fünftes Match. Und er enttäuschte nicht. Wie bereits im Einzel vom Freitag und im Doppel zeigte er sich souverän, cool und hochkonzentriert. Denn Andrej Golubew, der über das ganze Wochenende weit besser als eine Nummer 64 der Welt auftrat, machte ihm das Leben nicht einfach.
Sowohl im ersten wie im dritten Satz musste Federer ein frühes Break wieder hergeben. Dennoch gewann er nach knapp zweieinviertel Stunden letztlich ungefährdet 7:6 (7:0), 6:2, 6:3. Mit nun 35 Siegen im Einzel ist Federer der erfolgreichste Spieler der Schweizer Davis-Cup-Geschichte (bisher Jakob Hlasek mit 34).
Wawrinka hat zu beissen
Stanislas Wawrinka hatte in den Tagen zuvor an seinem neuen Status als Grand-Slam-Champion und Nummer 1 des Schweizer Teams hart zu beissen. Er kam jedoch im Lauf des Wochenendes immer besser in Fahrt und bezwang schliesslich Michail Kukuschkin (ATP 56) in vier Sätzen und glich zum 2:2 aus. Dem 29-jährigen Waadtländer muss eine riesige Last von den Schultern gefallen sein, als er nach 3 Stunden und 9 Minuten mit seinem 26. Ass seinen ersten Matchball zum 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 6:4 verwertete.
Gegen Kukuschkin konnte sich Wawrinka vor allem auf einen enorm starken Aufschlag verlassen. Im ersten Satz nützte ihm dies nichts, da er zwei Breakchancen nicht nützen konnte. Im Tiebreak, dem fünften an diesem Wochenende, setzte es für die Schweizer zum fünften Mal eine Enttäuschung ab. Zum 3:2 im zweiten Satz gelang Wawrinka dann endlich der erste Aufschlagdurchbruch – ab da war er endgültig der Chef auf dem Platz.
Halbfinal wieder in der Schweiz
Bis zum Ende kam Kukuschkin nie in die Nähe eines Breaks. So reichte dem Romand je ein Break in den Sätzen 2, 3 und 4 zum hart erkämpften Sieg. Zudem nahm er erfolgreich Revanche für eine Fünfsatzniederlage gegen Kukuschkin bei der 0:5-Niederlage 2010 in Kasachstan.
Das nächste Tennisfest in der Schweiz steht nun im Herbst bevor. Vom 12. bis 14. September spielt das Team von Captain Severin Lüthi im Halbfinal gegen Italien, das sich auf dem Sandplatz in Neapel 3:2 gegen Grossbritannien durchgesetzt hat.