Roger Federer verpasst seinen sechsten Turniersieg bei den Swiss Indoors. Der Baselbieter unterliegt in einem hochstehenden Final Juan Martin del Potro 6:7 (3:7), 6:2, 4:6.
Die Revanche ist nicht gelungen: Wie im Vorjahr musste sich Federer dem Südamerikaner geschlagen geben. Der fünffache Sieger strebte seinen zweiten Turniersieg der Saison und seinen 78. der Karriere an. Aber selbst eine sehr gute Leistung und die zum Teil fantastische Unterstützung des Publikum reichte nicht, um den Titelverteidiger zu stürzen.
Die Zuschauer in der St. Jakobshalle wurden zum Abschluss der Swiss Indoors richtig verwöhnt. Del Potro und Federer lieferten sich ein Duell auf höchstem Niveau, in dem der Schweizer im ersten Satz nicht der schlechtere, sondern bloss der unglücklichere Spieler war. Unter anderem wegen einer erfolgreichen Challenge von Del Potro musste er im achten Game seinen Aufschlag abgeben, meldete sich aber mit einem Break zu null gleich wieder zurück. Etwas später wehrte er mit einem Ass und nach einem herrlichen Ballwechsel zwei Satzbälle ab. Im Tiebreak war der Argentinier eine Spur solider und hatte bei einem Netzroller das Glück auf seiner Seite.
Federer versetzte das Publikum in Ekstase
Federer, der bereits im ersten Satz stark gespielt hatte, steigerte sich noch. Mit einem von zahlreichen Vorhand-Winner ging er 2:0 in Führung. Den Vorteil liess er sich nicht mehr nehmen. Er beendete den zweiten Satz mit einem Break. Das Publikum war in Ekstase – zu Recht: Federer zeigte in den ersten anderthalb Stunde eine hervorragende Leistung. In allen Bereichen trat er überzeugend auf. Der Service, der am Vortag noch schwach gewesen war, brachte ihm einige Punkte ein. Von der Grundlinie leistete er sich bemerkenswert wenige Fehler und die Netzangriffe waren gut vorbereitet.
Im Entscheidungssatz konnte Federer sein Niveau nicht ganz halten. Gleich zu Beginn kassierte er das entscheidende Break und das auf ärgerliche Art und Weise. Mit drei Doppelfehlern schenkte er dem Weltranglisten-Fünften das Game praktisch, obwohl er 40:15 geführt hatte. Von diesem Tiefschlag erholte sich Federer nicht mehr. Er kam nicht mehr in die Nähe eines Servicedurchbruchs.
Trotz den Finalniederlage – der fünften im zehnten Endspiel – kann Federer mit seinem Auftritt in der Heimat zufrieden sein. Nächste Woche tritt er in Paris-Bercy an und eine Woche darauf in London bei den World Tour Finals. Diese wird er mit grösster Wahrscheinlichkeit zum zwölften Mal in Folge erreichen. Er muss dafür nur eine Runde in Paris überstehen.