Nach Stanislas Wawrinka scheidet auch Roger Federer am US Open aus. Die Weltnummer 1 verliert im Viertelfinal gegen den Tschechen Tomas Berdych 6:7 (1:7), 4:6, 6:3, 3:6.
Den ersten Härtetest im laufenden Turnier bestand der 17-fache Grand-Slam-Sieger nicht. Der Schweizer, der im 24. Anlauf die erste Niederlage in der New Yorker Night-Session erlitt, konnte für einmal nur phasenweise an die starken Auftritte der letzten Monate anknüpfen. Das entscheidende Break kassierte Federer zum 3:5 im vierten Satz, nachdem er im dritten Durchgang einen 1:3-Rückstand noch einmal wettgemacht hatte.
Federer unterliefen für seine Verhältnisse sowohl auf der Vor- als auch auf der Rückhandseite ungemein viele Fehler. Am Ende standen 40 „Unforced Errors“ für den Baselbieter zu Buche. Auch der Aufschlag – Federers wirkungsvollste Waffe – erreichte nicht die gewohnte Wirkung. Federer kassierte fünf Breaks, nachdem er bei seinem Turniersieg in Cincinnati keines und in den ersten drei Partien am US Open ein einziges Break hatte zulassen müssen.
Gegen den 26-Jährigen Tschechen verlor Federer im 16. Duell zum fünften Mal. Berdych hatte den Schweizer bereits einmal zuvor an einem Major-Turnier geschlagen, als er 2010 in Wimbledon den Schweizer ebenfalls in den Viertelfinals ausschaltete und in der Folge seinen ersten und bisher einzigen Grand-Slam-Final erreichte. Am US Open steht Berdych, der seit gut zwei Jahren ununterbrochen in den Top Ten steht, erstmals überhaupt in den Halbfinals.
Der Tscheche erbrachte den Beweis, dass er nach einem schwachen Sommer in Flushing Meadows zu seiner alten Form zurückgefunden hat. Er servierte stark (14 Asse), hielt von der Grundlinie ausgezeichnet mit und produzierte im Gegensatz zu Federer nur wenige Fehler.
Federer verpasste erstmals seit 2003 den Einzug in die Halbfinals in Flushing Meadows. 2004 bis 2008 hatte er das Turnier gewonnen, 2009 den Final erreichte, ehe er 2010 und 2011 im Halbfinal jeweils nach vergebenen Matchbällen an Novak Djokovic scheiterte. Dennoch wird er auch am nächsten Montag die Nummer 1 bleiben.