Federer zieht in seinen 11. Halbfinal am Australian Open ein

Nach Stanislas Wawrinka zieht auch Roger Federer am Australian Open in Melbourne in die Halbfinals ein. Der Baselbieter besiegt Andy Murray 6:3, 6:4, 6:7 (6:8), 6:3 und trifft nun auf Rafael Nadal.

Roger Federer steht in Australien wieder im Halbfinal (Bild: Si)

Nach Stanislas Wawrinka zieht auch Roger Federer am Australian Open in Melbourne in die Halbfinals ein. Der Baselbieter besiegt Andy Murray 6:3, 6:4, 6:7 (6:8), 6:3 und trifft nun auf Rafael Nadal.

Damit qualifizierten sich erstmals in der Geschichte zwei Schweizer Männer für die Halbfinals eines Grand-Slam-Turniers, nachdem 2004 Federer und Patty Schnyder in Melbourne im Halbfinal gestanden hatten. Stanislas Wawrinka spielt am Donnerstag in der Night-Session (ab 9.30 Uhr MEZ) gegen Tomas Berdych um den Einzug in seinen ersten Grand-Slam-Final, Federer duelliert sich 24 Stunden später mit dem Weltranglistenersten Rafael Nadal.

Auch gegen Murray bestätigte Federer über weite Strecken den positiven Aufwärtstrend der letzten Monate, auch wenn er im dritten Satz zwei Matchbälle vergab und einen Umweg einschlagen musste. Der Weltranglistensechste servierte enorm solid und gestand dem Schotten während der 3:20 Stunden dauernden Partie nur ein Break zu – dies aber ausgerechnet als er beim Stand von 5:4 im dritten Satz zum Matchgewinn servierte. Auch wenn er von der Grundlinie nicht fehlerfrei spielte und seine Netzvorstösse aufgrund der defensiven Stärke Murrays nicht immer von Erfolg gekrönt waren, geriet Federer während der gesamten Partie nie ernsthaft in Gefahr, das Zepter aus der Hand zu geben.

Anders als in der schwierigen letzten Saison, als Federer für seine Verhältnisse kaum auf Touren gekommen war, beeindruckte der Baselbieter zwei Sätze lang auch mit seiner Effizienz. Die ersten beiden Breakchancen der Partie nutzte er, was ihm eine 2:0-Satzführung einbrachte. Der dritte Durchgang geriet für Federer dann zur Zitterpartie – und zum Satz der verpassten Chancen. Zu Beginn vermochte er vier Breakchancen nicht zu nutzen, und als er das Break endlich geschafft hatte und beim Stand von 5:4 zum Matchgewinn aufschlagen konnte, kassierte er das einzige Break der Partie. Im Tiebreak führte er 5:2 und 6:4.

Auch im vierten Durchgang ging es zunächst im ähnlichen Stil weiter. Im zweiten Game, das 19 Minuten dauerte, wehrte Murray sechs Breakbälle des Schweizers ab, beim Stand von 3:2 für Federer einen weiteren. Bei 4:3 war es dann soweit. Nachdem Murray zwei weitere Gelegenheiten mit guten Aufschlägen abgewehrt hatte, nützte der Schweizer die dritte Möglichkeit zum 5:3. Noch einmal geriet Federer bei eigenem Aufschlag 0:30 in Rückstand, ehe er kurze Zeit später mit seinem dritten Matchball und einem Ass das Spiel beendete.

Mit dem zehnten Erfolg im 21. Duell mit Murray setzte Federer seine Erfolgsserie in Melbourne fort, wo er zum elften Mal in Folge die Halbfinals erreichte. Im letzten Jahr war er dort Murray in fünf Sätzen unterlegen. 2004, 2006, 2007 und 2010 hatte Federer das Turnier im Melbourne Park gewonnen.

Im Halbfinal kommt es nun am Freitag zum Kampf der Giganten, wenn Federer auf den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal trifft. Der Spanier qualifizierte sich dank einem 3:6, 7:6 (7:3), 7:6 (9:7), 6:2 gegen Grigor Dimitrov (ATP 22) für seinen 23. Grand-Slam-Halbfinal der Karriere, womit er auf einer Stufe mit Pete Sampras steht.

Um den Halbfinal zu erreichen, musste Nadal allerdings mehr als dreieinhalb Stunden Schwerstarbeit verrichten. Dimitrov setzte in seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinal dem Spanier enorm zu. Die Möglichkeit, eine Überraschung zu schaffen, verpasste der 22-Jährige im dritten Satz, als er insgesamt drei Satzbälle nicht zu nutzen vermochte. Einen davon vergab er bei eigenem Aufschlag beim Stand von 6:5 im Tiebreak mit einer einfach verschlagenen Vorhand aus dem Halbfeld.

Dimitrov deutete an, dass er in absehbarer Zeit wohl regelmässig auf den grossen Bühnen der Tenniswelt auftreten könnte. Der Freund von Maria Scharapowa, der in früheren Jahren aufgrund seiner Spielweise oft mit dem jungen Federer verglichen wurde, vermochte erstmals an einem Grand-Slam-Turnier sein Talent zur Entfaltung zu bringen und schaffte mit dem Erreichen der zweiten Turnierwoche eine Premiere. Nächsten Montag wird er erstmals in die Top 20 der Weltrangliste vorstossen.

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