Roger Federer steht zum 13. Mal im Viertelfinal des Australian Open. Nach Tomas Berdych schlägt der 35-jährige Basler im Viertelfinal mit der Weltnummer 5 Kei Nishikori einen weiteren Top-Ten-Spieler.
In 3:24 Stunden setzte sich Federer nach einem 0:4-Rückstand zu Beginn 6:7 (4:7), 6:4, 6:1, 4:6, 6:3 durch. Der Schweizer feierte seinen 25. Sieg in einem fünften Satz, so weit hätte es aber gar nicht kommen müssen. Im ersten Satz gewann er vom 2:5 bis zum 6:5 vier Games in Folge, verlor dann aber doch das Tiebreak.
Nachdem er sich den zweiten und dritten Satz mit annähernd perfektem Tennis und vor allem einer Rückhand, wie er sie noch selten derart präzis und druckvoll gezeigt hat, geholt hatte, verpasste Federer im vierten Durchgang zwei Breakchancen zum 3:2. Im nächsten Game musste er – wie aus heiterem Himmel – seinen Aufschlag abgeben. Das Handicap konnte er zwar nicht mehr wettmachen, dafür schlug er gleich zu Beginn des Entscheidungssatzes zu. Nach dem 0:3 musste sich Nishikori zudem an Hüfte und Rücken behandeln lassen.
Der Japaner fand danach kein Mittel zurück und kam zu keiner Breakchance mehr. Im letzten Game schlug Federer zwei Servicewinner, sein 24. Ass und schliesslich einen Smash zum Sieg. In den knapp dreieinhalb Stunden gelangen ihm gegen den wieselflinken und in der Defensive starken Nishikori 83 Winner (bei 47 unerzwungenen Fehlern). Ein wahrhaft starke Statistik, vor allem nach einer Verletzungspause von sechs Monaten. Trotz seiner 35 Jahre wirkte der vierfache Australian-Open-Champion am Ende auch physisch frischer als Nishikori.
«Es war ein grossartiger Match», freute sich Federer. Zur heiklen Startphase meinte er: «Auf diesem schnellen Platz kann es sehr rasch gehen. Es hätte wenig gefehlt, und ich hätte den ersten Satz 0:6 verloren. Ich sagte mir einfach: Schlechter kann es ja nicht mehr kommen.» Er sei auch nach dem vierten Satz ruhig geblieben. «Ich habe gezeigt, dass ich fit bin. Das ist ein grosser Sieg.»
Einen Viertelfinal hat der Grand-Slam-Rekordsieger im Melbourne Park noch nie verloren. Auch diesmal ist er am Dienstag gegen den Murray-Bezwinger Mischa Zverev (ATP 50) der Favorit. Federer hat beide bisherigen Partien gegen den Deutschen ohne Satzverlust gewonnen, die letzte 2013 in Halle mit der Höchststrafe eines 6:0, 6:0.