Kurzarbeit für Roger Federer: Nach nur 19 Minuten muss er beim Rasenturnier in Stuttgart vor dem Regen kapitulieren. Die Partie gegen den Amerikaner Taylor Fritz wird am Donnerstag fortgesetzt.
Sie haben viel unternommen im Stuttgarter Tennisclub Weissenhof, um den Topspielern Verhältnisse zu bieten, die Wimbledon so ähnlich wie möglich kommen. Vielleicht etwas zu viel. Am Mittwoch zeigte sich sogar das Wetter sehr britisch.
Erst konnte Roger Federer, der in der 1. Runde von einem Freilos profitiert hatte, seine Partie gegen den US-Jungstar Taylor Fritz (ATP 65) wegen Regenschauern erst mit knapp einstündiger Verspätung in Angriff nehmen, dann war nach 19 Minuten und einem gewaltigen Donnerwetter mit Wolkenbruch bereits wieder Schluss. 4:3 führte Federer zu diesem Zeitpunkt.
Der kurze Eindruck, den Federer dabei hinterliess, war durchaus positiv. Er begann im ersten Spiel seit fast einem Monat vorsichtig, schlug noch nicht mit Höchsttempo auf, hatte den Teenager aus Kalifornien aber jederzeit im Griff. Ohne ans Limit zu gehen, wirkten die Bewegungen auf der tückischen Unterlage flüssig und sicher. Just, als es leicht zu regnen begann, schlug der Basler noch einen Pflock ein. Er verschaffte sich die erste Breakchance des Spiels, bei der dem 1,93 m grossen Fritz ein Doppelfehler unterlief.
Vielleicht das deutlichste Zeichen, dass sich Federer nach seinen Rückenproblemen wieder wohl in seiner Haut fühlt, zeigt er nach dem Abbruch. In der Aufwärmhalle blödelt er mit Coach Ivan Ljubicic herum und versucht aus grosser Distanz, Bälle in einen Kübel zu werfen.
«Mach dir bloss nicht die Schulter kaputt», mahnte Ljubicic. Rund eine Stunde später wird die Fortsetzung der Partie dann auf den nächsten Tag verschoben, wenn die Prognosen besser sind. Der Schweizer verabschiedet sich mit einem gut gelaunten «So, jetz muessi mi go erhole. Das isch herti Arbet gsi.»
Federers Gegner im Viertelfinal für den Fall eines Sieges ist bereits bekannt. Florian Mayer, der bis auf Platz 226 der Weltrangliste zurückgefallen ist, gewann das deutsche Duell gegen Michael Berrer vor dem Regen in drei Sätzen.