Der grosse Hype um Roger Federer in Gstaad endet abrupt: Der von Rückenproblemen geplagte Weltranglistenfünfte verliert sein Auftaktspiel gegen den Deutschen Daniel Brands mit 3:6, 4:6.
Die Rückenprobleme, die letzte Woche in Hamburg erstmals seit dem Frühling wieder auftraten, stören Federer zur Unzeit. Denn trotz der Handicapierung akzentuiert sich nun Federers grösste Krise in seiner bislang so perfekt erfolgreichen Laufbahn. In Wimbledon (gegen Sergej Stachowski) und Hamburg (gegen Federico Delbonis) unterlag Roger Federer zwei Akteuren, die in der Weltrangliste nicht einmal zu den Top-100 gehörten. Und in Gstaad wurde er trotz lautstarker Unterstützung von 5000 Zuschauern (ausverkauft) von Daniel Brands (ATP 55) abserviert.
Gesundheitliche Probleme hin oder her: Federers Auftritt in Gstaad verlief erschreckend schwach. Er suchte von Anfang an und ohne Rücksicht auf Verluste die Offensive. Fehlte ihm das Selbstvertrauen ins eigene Grundlinienspiel? Fand er gegen den aufschlagstarken Deutschen den Rhythmus nicht? Den gewünschten Erfolg brachte die Taktik Federer auf jeden Fall nicht. Daniel Brands dominierte die Partie und befand sich permanent im Vorsprung.
Im ersten Satz gelang dem Deutschen das einzige Break zum 4:2. Im zweiten Satz nahm Brands Federer gleich das erste Aufschlagspiel ab. Der Schweizer erspielte sich zwei Breakmöglichkeiten zum 3:4 im ersten Satz, einen zum 2:2 im zweiten Satz und nochmals zwei zum 3:3 im zweiten Satz, sämtliche fünf Breakmöglichkeiten liess der Basler aber ungenutzt.
Und so resultierte bei der achten Turnierteilnahme in Gstaad, der ersten seit dem Turniersieg von 2004, die sechste Erstrundenniederlage. Die Schweizer Hoffnungen ruhen nun einzig noch auf Stanislas Wawrinka, der am Freitagabend den Viertelfinal gegen Feliciano Lopez bestreitet.