Dritte Niederlage im dritten Spiel: Lucien Favre und Mönchengladbach legen in der Bundesliga einen veritablen Fehlstart hin. In Bremen verliert die Borussia 1:2.
So hatte sich das am Niederrhein keiner vorgestellt. Nach der beste Saison seit 40 Jahren und der Qualifikation für die Champions League steckt Borussia Mönchengladbach in der neuen Saison nach drei Runden am Tabellenende fest. Der Sieg des zuvor ebenfalls noch sieglosen Werder Bremen war nicht einmal unverdient.
Nach 38 Minuten verursachte der junge Marvin Schulz auf ungeschickte Art einen Foulelfmeter gegen Anthony Ujah. Der amerikanische Internationale Aron Johannsson liess Yann Sommer im Gladbacher Tor keine Chance. Kurz vor der Pause gelang Lars Stindl der eher glückliche Ausgleich, nachdem er sich im Strafraum geschickt durchgesetzt hatte.
In der zweiten Hälfte gingen die Norddeutschen bereits nach sieben Minuten erneut in Front. Der 1,99 Meter grosse Jannik Vestergaard hatte sich beim Kopfball energisch durchgesetzt. In den turbulenten Schlussminuten scheiterte erst Fin Bartels alleine vor Sommer, dann schoss der eingewechselte Felix Kroos sogar noch einen Foulpenalty neben das Tor. Für sein Foul an Assani Lukimya sah der Schweizer Granit Xhaka die Gelb-Rote Karte.
In Unterzahl schaffte das Team von Lucien Favre den Ausgleich nicht mehr. Nach drei Spielen mit null Punkten und 2:8 Toren liegt der letztjährige Meisterschaftsdritte noch hinter Stuttgart am Tabellenende.
Ganz anders als in Mönchengladbach ist die Gefühlslage bei der anderen Borussia. Dortmund gewann im dritten Spiel zum dritten Mal. Es startete gegen die sehr defensiv eingestellte Hertha verhalten und brauchte eine Standard-Situation, um in Führung zu gehen. Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde kam der Ball nach einem kurz ausgeführten Corner zu Shinji Kagawa, der alle Zeit der Welt hatte, um zu flanken. Am hinteren Pfosten schraubte sich Weltmeister Mats Hummels in die Höhe und verwertete die Vorarbeit mit einem wuchtigen Kopfball.
Damit zahlte sich die vorsichtige Taktik der Berliner, die zunächst solide verteidigt hatten, nicht aus. In der Folge fand das Team des neuen Trainers Thomas Tuchel mehr Räume vor, während der Schweizer Torhüter Roman Bürki kaum behelligt wurde. Bereits kurz nach der Pause sorgte der Gabuner Aubameyang nach einer Traumkombination über Kagawa und Ginter für die Vorentscheidung.
Dass die Westfalen danach wider Erwarten noch ins Zittern kamen, hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Mchitarjan und Reus vergaben beste Chancen. Herthas Anschlusstreffer zwölf Minuten vor Schluss fiel deshalb wie aus heiterem Himmel – und hätte nicht zählen dürfen. Bürki konnte einen Schuss von Darida nicht festhalten, der kurz zuvor eingewechselte Salomon Kalou verwertete den Abpraller aus klarer Abseits-Position.
Erst in der Nachspielzeit machte Adrian Ramos mit dem 3:1 alles klar. Dortmund wahrte damit als zweites Team neben Bayern München die weisse Weste und übernahm die Tabellenführung.
Telegramme:
Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:1). – 42’100 Zuschauer. – Tore: 39. Johansson (Foulpenalty) 1:0. 45. Stindl 1:1. 53. Vestergaard 2:1. – Bemerkungen: Bremen mit Garcia (bis 77./verwarnt), Mönchengladbach mit Sommer, Xhaka und Drmic (ab 81.). 87. Gelb-Rote Karte gegen Xhaka (Foul), Kroos schiesst den fälligen Penalty neben das Tor.
Borussia Dortmund – Hertha Berlin 3:1 (1:0). – 80’500 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 27. Hummels 1:0. 51. Aubameyang 2:0. 78. Kalou 2:1. 93. Ramos 3:1. – Bemerkungen: Dortmund mit Bürki, Hertha mit Lustenberger und Stocker (bis 45.).
Resultate: Borussia Dortmund – Hertha Berlin 3:1. Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach 2:1.
Rangliste: 1. Borussia Dortmund 3/9. 2. Bayern München 3/9. 3. Wolfsburg 3/7. 4. 1. FC Köln 3/7. 5. Mainz 3/6. 6. Bayer Leverkusen 3/6. 7. Ingolstadt 3/6. 8. Eintracht Frankfurt 3/4. 9. Schalke 04 3/4. 10. Hertha Berlin 3/4. 11. Werder Bremen 3/4. 12. Darmstadt 3/3. 13. Hamburger SV 3/3. 14. Hoffenheim 3/1. 15. Augsburg 3/1. 16. Hannover 96 3/1. 17. VfB Stuttgart 3/0. 18. Borussia Mönchengladbach 3/0.