Feindlichkeit gegen Homosexuelle in Afrika nimmt laut Amnesty zu

Afrikas Regierungen verschärfen nach einem Bericht von Amnesty International die Gesetze gegen Schwule und Lesben. Inzwischen würden in 38 der 48 afrikanischen Staaten südlich der Sahara gleichgeschlechtliche Beziehungen verfolgt.

Gay Pride in Johannesburg im Oktober 2012 (Archiv) (Bild: sda)

Afrikas Regierungen verschärfen nach einem Bericht von Amnesty International die Gesetze gegen Schwule und Lesben. Inzwischen würden in 38 der 48 afrikanischen Staaten südlich der Sahara gleichgeschlechtliche Beziehungen verfolgt.

Im Süd-Sudan und Burundi seien neue Gesetze zur Bestrafung von Homosexualität beschlossen worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation in Johannesburg. In Uganda, Liberia und Nigeria würden solche Gesetze im Parlament derzeit diskutiert. In Uganda drohe sogar die Einführung der Todesstrafe.

Politiker nutzten Vorurteile gegen Homosexuelle für ihre Interessen, sagte Amnesty-Direktor Widney Brown. «Homophobie hat ein gefährliches Ausmass angenommen», heisst es in dem Bericht mit dem Titel «Wenn Liebe zum Verbrechen wird». Staatschefs wie Simbabwes Präsident Robert Mugabe bezeichneten Homsexualität als «unafrikanisch» und beschimpften Homosexuelle als «Hunde und Schweine».

«Erschreckend ist auch, dass viele afrikanische Politiker die Gesetze gegen Homosexualität noch verschärfen wollen», sagte die deutsche Amnesty-Afrikaexpertin Franziska Ulm-Düsterhöft in einer Mitteilung. Es fehle am politischen Willen, Angriffe auf Homosexuelle strafrechtlich zu verfolgen.

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