Die Luftverschmutzung in China hat wieder bedrohliche Werte erreicht. In der Hauptstadt Peking kletterten die Werte für den besonders gesundheitsgefährdenden PM2,5-Feinstaub nach Angaben der US-Botschaft auf 560 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Auch in mehreren Städten der Nachbarprovinz Hebei lagen die Feinstaubwerte nach den amtlichen Statistiken bei mehr als 500 Mikrogramm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass ein Grenzwert von durchschnittlich 25 Mikrogramm über den Tag verteilt nicht überschritten werden soll.
Peking hatte bereits am Wochenende unter einer dichten Dunstglocke gelegen. «Man kann noch nicht einmal Leute sehen, die direkt vor einem stehen», schrieb ein Internetnutzer im Onlinenetzwerk Sina Weibo. Die Behörden riefen die Warnstufe «Orange» aus und forderten die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Einige Fabriken wurden vorübergehend geschlossen.
Besonders kleine Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer können beim Einatmen bis in die Lungenbläschen gelangen und sind für die menschliche Gesundheit hochriskant. In China wird die zunehmende Umweltverschmutzung inzwischen für hunderttausende Todesfälle verantwortlich gemacht, etwa durch Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Lungenkrebs.
Die grössten Luftverschmutzer sind Kohlekraftwerke, Industrieanlagen und der mit dem wachsenden Wohlstand rasant zunehmende Autoverkehr. Beim UNO-Klimagipfel in Paris ist China als der grösste Emittent von klimaschädlichen Gasen ein zentraler Akteur. Von seinen Zusagen hängt auch das Verhalten anderer wichtiger Länder ab. Im Juni hatte Peking angekündigt, seine CO2-Emissionen ab 2030 nicht mehr zu steigern.