Feintool setzt die Erholung nach der schlimmsten Krise der Firmengeschichte fort: Im Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende September) konnte das Lysser Industrieunternehmen den Umsatz trotz der Franken-Stärke steigern. Unter dem Strich kehrte Feintool in die schwarzen Zahlen zurück.
Der Reingewinn kletterte auf 11,7 Mio. Fr. nach einem Verlust von 2,2 Mio. Fr. im Vorjahr, wie Feintool am Mittwoch bekannt gab. Damit geht die Erholung weiter. Im Geschäftsjahr 2008/09 in der Wirtschaftskrise war das Unternehmen so tief gefallen wie noch nie und hatte einen Rekordverlust von 67,5 Mio. Fr. erlitten.
Nach dem Fastzusammenbruch habe man das Unternehmen durch eine Rosskur gefahren, sagte Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben auf der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr sei die Restrukturierung weitergegangen. „Wir sind ein kleineres Unternehmen geworden.“
Feintool verkaufte mehrere Aktivitäten und restrukturierte das Geschäft in den USA erfolgreich. In den weitergeführten Bereichen erzielte Feintool einen Reingewinn von 12,1 Mio. Franken. Der Betriebsgewinn (EBIT) schnellte von 0,8 Mio. auf 17 Mio. Fr. hoch.
Alle Segmente und Regionen seien wieder profitabel, sagte Finanzchef Thomas Bögli: „Wir haben im Fabrikationsprozess besser gearbeitet.“ Auch Asien habe ein positives Resultat erzielt und dies ungeachtet des Tsunamis in Japan und der Kosten für die neue Fabrik in China. Alleine die Naturkatastrophe in Japan habe 2 Mio. Fr. Betriebsgewinn gekostet.
Frankenstärke kostet Umsatz
Der Umsatz stieg um 6,6 Prozent auf 360,2 Mio. Franken. Und dies trotz schwachem Euro und Dollar, sagte Konzernchef Heinz Loosli. Ohne Wechselkurseffekte wäre der Umsatz um rund 33 Mio. Fr. höher ausgefallen.
Die zeitweise sehr hohe Volatilität der Währungen habe insbesondere bei den Schweizer Betrieben Einbussen bei den Betriebsergebnissen verursacht. In der Schweiz beschäftigt Feintool nur noch einen Viertel seiner Belegschaft. Von den 1360 Vollzeitstellen des Konzerns befinden sich 352 Stellen hierzulande.