Vier Tage nach der Messerattacke auf einen französischen Soldaten in Paris ist der mutmassliche Täter – ein zum Islam konvertierter junger Mann – gefasst worden. Der Mann habe die Tat nach seiner Festnahme am Mittwochmorgen gestanden.
Festgenommen wurde der Mann, der am Donnerstag 22 Jahre alt wird, in La Verrière westlich von Paris bei einer Freundin. Nach Angaben des Pariser Staatsanwalts François Molins handelte er wahrscheinlich aus «seiner religiösen Ideologie» heraus und wollte «offenkundig» töten. Bislang sei der Festgenommene lediglich wegen kleinerer Delikte wie Diebstahl aufgefallen.
Sein Ausweis sei einmal kontrolliert worden, als er 2009 auf offener Strasse gebetet habe. Von diesem Gebet abgesehen habe nichts darauf schliessen lassen, dass der Mann gefährlich sein könnte, erklärte der Chef der Pariser Kriminalpolizei, Christian Flaesch. Auch stamme der Verdächtige aus einer «durchaus respektablen Familie».
Während nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Festgenommene dem französischen Geheimdienst nicht bekannt war, bestätigte eine Quelle der Polizei einen Bericht der Zeitung «Le Monde», wonach der Inlandgeheimdienst SDIG den Mann überwachte und im Februar auf seine Radikalisierung aufmerksam machte. Normalerweise werden solche Hinweise an den übergeordneten Inlandgeheimdienst DCRI weitergeleitet, hiess es.
Am Samstag war bei einer Militärpatrouille im Pariser Geschäftsviertel La Défense ein 23-jähriger Soldat von hinten attackiert und mit einem Messer am Nacken verletzt worden. Er konnte das Spital inzwischen verlassen. Drei Tage vor dem Angriff in Paris war in London ein britischer Soldat auf offener Strasse von mutmasslichen Islamisten ermordet worden.