Nach gut dreitägigen verheerenden Waldbränden auf Madeira hat sich die Situation auf der portugiesischen Insel beruhigt. Das Feuer, das die Altstadt der Inselhauptstadt Funchal im Süden der Atlantikinsel bedroht hatte, ist nach Behördenangaben unter Kontrolle.
Nun müsse an den Wiederaufbau gedacht werden, sagte vom Freitag der portugiesische Ministerpräsident António Costa bei einem Besuch in Funchal am Donnerstagabend.
Es gibt inzwischen bereits eine erste Bilanz: Rund 200 Häuser, ein Einkaufszentrum, ein Hotel und auch Fabrikanlagen seien von den seit Montag wütenden Flammen zerstört worden. Der Sachschaden werde auf 55 Millionen Euro geschätzt.
Im einem Aussenbezirk der Hauptstadt kamen drei Anwohner ums Leben. Es gab Dutzende Verletzte. Ein 23-Jähriger wurde als mutmasslicher Brandstifter festgenommen.
Lage auf Festland noch nicht beruhigt
Im Osten der «Blumeninsel» war am Freitag in der Region Calheta noch ein kleinerer Waldbrand aktiv. Auf dem portugiesischen Festland war die Feuerwehr unterdessen laut Zivilschutz mit zwölf grösseren Waldbränden beschäftigt.
Betroffen war vor allem der Norden. Insgesamt 4300 Feuerwehrleute bekämpften die Flammen – auch Dutzende Helikopter und Löschflugzeuge waren im Einsatz.
Der Zivilschutz sprach vom schlimmsten Sommer seit Jahren. Der Radiosender TSF berichtete unter Berufung auf das europäische Waldbrandinformationssystems EFFIS, seit Anfang des Jahres seien in Portugal durch Feuer rund 90’000 Hektar Wald zerstört worden.
Die jüngsten Feuer auf Madeira hätten 3000 Hektar dem Erdboden gleichgemacht. 2015 hatten Brände in ganz Portugal rund 60’000 Hektar zerstört.