In Syrien ist in der Nacht zum Samstag an zwei Frontlinien eine Feuerpause in Kraft getreten. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, legten die Streitparteien in der Rebellenhochburg Ost-Ghuta und in der Provinz Latakia die Waffen nieder.
In beiden Regionen sei es «ruhig», erklärte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Vorerst werde dort nicht mehr geschossen. Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle verfügt über ein Netzwerk von Informanten in Syrien, von unabhängiger Seite lassen sich ihre Angaben nur schwer überprüfen.
Der vorübergehende Stopp der Kampfhandlungen an den beiden wesentlichen Kriegsfronten war auf Drängen der USA und Russlands vereinbart worden. Für die Region Ost-Ghuta östlich von Damaskus sollte die Feuerpause nach Angaben der syrischen Armee 24 Stunden gelten, für Latakia 72 Stunden.
Die Feuerpause galt nicht in der erbittert umkämpften Stadt Aleppo, wo am Freitag zum zweiten Mal binnen weniger Tage ein Krankenhaus bombardiert worden war. Dabei waren mehrere Menschen verletzt worden.
Wie aus syrischen Sicherheitskreisen verlautete, hatte Washington auch für Aleppo eine Pause der Kampfhandlungen gefordert – Moskau habe das aber abgelehnt. Auch ein US-Vertreter erklärte, für die Metropole sei keine Einigung erzielt worden.
Der einstigen Wirtschaftsmetropole droht eine Grossoffensive der Armee, die Aleppo vollständig zurückerobern will. Damit einhergehen könnte eine humanitäre Katastrophe in der Stadt.