Mit dem Silvesterfeuerwerk werden in diesem Jahr in Neapel die Begleiterscheinungen der Finanzkrise verulkt, die im November zum Sturz des langjährigen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi beitrug.
Zu den Feuerwerkskörpern, die bereits in Umlauf sind und vor deren Gebrauch die Behörden wegen unkontrollierter Herstellung warnen, zählen Kracher mit dem Namen „Mario Monti“ (dem parteilosen Wirtschaftsexperten, der das Amt von Berlusconi übernahm) und „The Spread“ (Fachjargon für den Abstand zwischen dem Zinssatz einer italienischen und einer deutschen Staatsanleihe).
Der neapolitanische Arzt Mariano Marmo warnte am Donnerstag vor den Gefahren illegaler Silvesterkracher und der in Süditalien üblichen rauen Sitten beim Feiern des Jahreswechsels.
Es sei ein „subkulturelles Phänomen“, dass die illegalen Kracher aus China in jedem Jahr „schlimmer“ würden, sagte Marmo. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ANSA geht die Sprengkraft von „Mario Monti“ und „The Spread“ noch über die von „Diego Maradona“ (Ex-Fussball-Legende) hinaus.
In den vergangenen Jahren gab es in Neapel auch Feuerwerkskörper mit Namen wie „Osama bin Laden“ oder „Saddam Hussein“. Zudem ist es dort üblich, dass Bewohner in der Silvesternacht ohne Rücksicht auf die Gefährdung der Fussgänger altes Geschirr aus den Fenstern werfen.