Die Fifa und Katar kommen in der Affäre um die Vergabe der Fussball-WM 2022 nicht zur Ruhe. Eine Informantin des Weltverbands erhebt nun erneut schwere Vorwürfe gegen den WM-Gastgeber.
Eine Informantin der Fifa beschuldigt WM-Gastgeber Katar, vor der Vergabe des Turniers 2022 afrikanische Funktionäre mit Millionen-Summen bestochen zu haben. Bei einem Treffen in einem Hotel in Luanda (Angola) habe ein Katarer zum Beispiel im Januar 2010 in einem Raum mit mehreren Personen über eine französisch sprechende Dolmetscherin einem Afrikaner eine Million US-Dollar angeboten, damit dieser für das Emirat als Ausrichter stimmt. Das versicherte die frühere Bewerbungs-Pressechefin von Katar, Phaedra Almajid, im Interview des französischen Fachmagazins «France Football».
Der Angesprochene habe damals am Rande der Afrika-Meisterschaft geantwortet: «Ah, eine Million Dollar … Warum nicht eineinhalb Millionen?». Der Deal sei dann für diesen Betrag mit wenigen Worten schnell perfekt gemacht worden. «Ich hatte nie ein so direktes Angebot gesehen, ich war schockiert», sagte Almajid, ohne jedoch Namen zu nennen. Ähnliche «Vereinbarungen» seien danach in ihrer Anwesenheit mit zwei weiteren afrikanischen Fussball-Funktionären getroffen worden.