Fifa-Präsidentenwahl – da waren es nur noch vier

Jérôme Champagne kann nicht für das Fifa-Präsidentenamt kandidieren. Er habe nur drei statt der notwendigen fünf nationalen Verbände als Unterstützer gewinnen können, so der Franzose. Damit hat Amtsinhaber Joseph Blatter drei Herausforderer.

Jerome Champagne speaks during a news conference in London January 20, 2014. Jerome Champagne launched his bid to stand for the FIFA presidency on Monday but immediately undermined his campaign by saying he did not think he could beat Sepp Blatter should the Swiss incumbent stand for re-election. REUTERS/Suzanne Plunkett (BRITAIN - Tags: POLITICS SPORT SOCCER) (Bild: Reuters/SUZANNE PLUNKETT)

Jérôme Champagne kann nicht für das Fifa-Präsidentenamt kandidieren. Er habe nur drei statt der notwendigen fünf nationalen Verbände als Unterstützer gewinnen können, so der Franzose. Damit hat Amtsinhaber Joseph Blatter drei Herausforderer.

Der frühere Funktionär des Weltverbandes hatte im Januar 2014 seine Bewerbung als erster publik gemacht. Zuletzt hatte sich Champagne mehrfach positiv über Amtsinhaber Sepp Blatter geäussert.

Im Rennen um das wichtigste Funktionärsamt im Weltfussball sind neben Blatter noch Fifa-Vizepräsident Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien, der holländische Verbandschef Michael van Praag und der ehemalige Profi Luis Figo aus Portugal.

Vergangene Woche hatten der ehemalige französische Nationalspieler David Ginola, dessen Auftritt sich hinterher als PR-Gag entpuppte, sowie der Spielerberater Mino Raiola, Agent von Zlatan Ibrahimovic und Mario Balotelli, einen Rückzieher gemacht.

Zehn Tage Zeit zur Prüfung

Wie der Weltverband am Montag mitteilte, hat eine sogenannte Ad-hoc-Wahlkommissionn die Dossiers der vier Bewerber an die Untersuchungskammer der unabhängigen Ethikkommission weitergeleitet. Diese nimmt innert einer Frist von zehn Tagen eine Leumundsprüfung vor, die inzwischen bei der Fifa für Wahlen vorgeschrieben ist.

FIFA chairman audit and compliance Domenico Scala attends a press conference in Marrakech, Morocco, Friday, Dec. 19, 2014. FIFA will not reopen the vote for the 2018 and 2022 World Cups, and will publish at least some of the confidential report into the bidding process, President Sepp Blatter said Friday. (AP Photo/Christophe Ena)

Der Baselbieter Domenico Scala leitet die Wahlkommission der Fifa. (Bild: Keystone/CHRISTOPHE ENA)

Vorsitzender der Ad-hoc-Wahlkommission ist der Baselbieter Domenico Scala, ehemals CEO von Nobel Biocare. Ausserdem gehören dem Gremium in Ex-Profi Claudio Sulser ein weiterer Schweizer sowie Larry Mussenden (Bermuda) an.

Scala – der Wahlkampfbeobachter

Der in Oberwil wohnhafte Scala wurde Mitte 2012 zum sogenannten unabhängigen Vorsitzenden der Audit- und Compliance-Kommission ernannt, die unter anderem die Finanzströme der Fifa überwachen soll. In einem Interview bei fifa.com präzisiert der 49-jährige Scala das weitere Vorgehen bei der Kandidatenkür: «Nach Erhalt der Leumundsprüfung tritt die Ad-hoc-Wahlkommission zusammen, um alle eingereichten Kandidaturen zu prüfen und über deren Zulassung und Bekanntgabe zu entscheiden.»

Ausserdem wird die Wahlkommission, so Scala, die Kampagnen und Tätigkeiten aller zugelassenen Kandidaten «streng überwachen, um eine korrekte Anwendung des Reglements bis zum Wahltag sicherzustellen». Am 29. Mai wird bei einem Kongress in Zürich der Präsident des Weltfussballverbandes von den Delegierten der 209 Mitgliedsverbänden gewählt.

Eine Wiederwahl des seit 1998 amtierenden Joseph Blatter gilt bis dato als so gut wie gesichert.

» Domenico Scalas Werdegang

» Das Fifa-Reglement zur Wahl (englisch)

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