Luis Figo eröffnet seinen Wahlkampf ums FIFA-Präsidium. Er plädiert für eine Ausweitung der WM-Turniere und will vor allem bei kleinen Fussball-Nationen punkten.
Mit einem verlockenden Angebot an kleinere Nationen hat der frühere Weltfussballer Luis Figo den Wahlkampf um das Amt des Präsidenten im Weltverband FIFA eröffnet. Bei der Präsentation seiner Kampagne «Manifest für den Fussball» im Londoner Wembley Stadion nannte Figo die Reform der Weltmeisterschaft und die Neuverteilung von FIFA-Geldern als vordringlichste Aufgaben, falls er im Mai am FIFA-Kongress in Zürich zum Nachfolger von Amtsinhaber Joseph Blatter gewählt werde.
Der 42-Jährige tritt am 29. Mai mit dem holländischen Verbands-Chef Michael van Praag und dem jordanischen Prinzen Ali bin al-Hussein gegen den 78-jährigen Blatter an, der eine fünfte Amtszeit anstrebt.
Figo schlug eine Erweiterung des WM-Starterfeldes von bisher 32 auf 40 oder sogar 48 Mannschaften vor. Dabei könnten zeitgleich zwei Turniere mit jeweils 24 Mannschaften auf zwei Kontinenten gespielt werden. Die anschliessende K.o.-Phase sollte in einem Land ausgetragen werden. «Beide Optionen sind möglich mit drei oder vier Tagen zusätzlich im Turnier. Wenn die Erweiterung kommt, sollten die zusätzlichen Teams aus nicht-europäischen Ländern kommen», sagte der frühere Angreifer von Real Madrid und Inter Mailand. Dieses Wahlversprechen zielt wohl in erster Linie auf jene Verbände aus Afrika, Asien, Ozeanien und Südamerika ab, die sich bisher klar für eine Wiederwahl Blatters ausgesprochen haben.
Figo regte zudem an, eine Milliarde Dollar aus der Geldreserve der FIFA über vier Jahre zur Förderung von Kinder- und Jugend-Projekten an die 209 Mitgliedsverbände zu verteilen. Er schlug vor, Schulfussballprojekte in jedem Mitgliedsland der FIFA ins Leben zu rufen.
Vor allem aber möchte Figo, der erst im Januar seine Kandidatur um das höchste Amt im Weltfussball bekanntgab, das beschädigte Ansehen des Weltverbandes wiederherstellen. Eine Demokratisierung sei notwendig.