Der deutsche Regisseur und Produzent Werner Herzog wird am 66. Filmfestival Locarno im August mit dem Ehrenleoparden ausgezeichnet. Herzog entspreche «ganz und gar der Ausrichtung des Festivals», erklärte Direktor Carlo Chatrian am Mittwoch.
«Im Laufe seiner langen Karriere wechselte Herzog gekonnt zwischen Spiel- und Dokumentarfilm, zwischen Low-Budget-Filmen und solchen mit grossem Staraufgebot, ohne je seine Identität zu verleugnen», liess sich Chatrian zitieren. Herzog stehe für ein Filmschaffen, das sein Publikum mitreisse und pointierte Parteinahme beinhalte.
Der 70-jährige Filmemacher zählt zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen und internationalen zeitgenössischen Kinos, wie das Festival weiter schreibt. Herzog schuf Filme wie seinen Erstling «Lebenszeichen» (1968), «Aguirre, der Zorn Gottes» (1972), «Fitzcarraldo» (1982) und «Nosferatu – Phantom der Nacht» (1979).
Zuletzt kam er vor allem mit Dokfilmen zu Ehren – etwa mit seinem Porträt «Mein liebster Feind» (1999) über Klaus Kinski. Der 3D-Streifen «Cave of Forgotten Dreams» zählte 2011 zu den weltweit erfolgreichsten Dokumentarfilmen.
Am Filmfestival Locarno, das dieses Jahr vom 7. bis am 17. August stattfindet, sollen zehn von Herzogs Werken gezeigt werden. Ausserdem ist ein öffentlich zugängliches Gespräch geplant.
Mit Ehrenleoparden wurden in den vergangenen Jahren Filmemacher wie Ken Loach, Paul Verhoeven, Jean-Luc Godard, Abbas Kiarostami, William Friedkin, Alain Tanner und Abel Ferrara gewürdigt. 2012 ging die Auszeichnung an den Franzosen Leos Carax.