Filmfest München ehrt zum Abschluss portugiesischen Film

Der portugiesische Film «Cavalo Dinheiro» ist zum Abschluss des Filmfests München als bester ausländischer Film geehrt worden. Regisseur Pedro Costas Filmkunst sei mutig, unbeirrbar und mitreissend, hiess es in der Begründung. Der Preis ist mit 50’000 Euro dotiert.

Das Festivalzentrum Gasteig, wo am Samstag das Filmfest München mit der Preisverleihung zu Ende ging (Archiv) (Bild: sda)

Der portugiesische Film «Cavalo Dinheiro» ist zum Abschluss des Filmfests München als bester ausländischer Film geehrt worden. Regisseur Pedro Costas Filmkunst sei mutig, unbeirrbar und mitreissend, hiess es in der Begründung. Der Preis ist mit 50’000 Euro dotiert.

Costa war für den Film bereits in Locarno 2014 als bester Regisseur geehrt worden. «Cavalo Dinheiro» spiegelt in einem komplizierten, theatralischen Szenengeflecht die Folgen gravierender gesellschaftlicher Umbrüche für die Psyche einfacher Menschen.

Eine besondere Erwähnung gab es für «Red Amnesia» von Xiaoshaui Wang, der einen Blick auf eine chinesische Familie wirft. Den CineVision Award für den besten internationalen Nachwuchsfilm erhielt die kanadische Produktion «Sleeping Giant». Andrew Cividino schildert darin die Freundschaft dreier Cousins, die eine Tragödie heraufbeschwört.

Cividino fange meisterhaft das Wesen menschlicher Beziehungen während der verwundbaren Phase des Erwachsenwerdens ein, urteilten die Juroren. Virtuos verbinde der Regisseur seine sehr persönliche Erfahrung mit herausragender filmischer Qualität. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 12’000 Euro verbunden.

Besucherrekord

Erstmals wurde in München der FIPRESCI-Preis 2015 des internationalen Verbands der Filmkritik vergeben. Er ging an «Schau mich nicht so an» von Uisenma Borchu über die Liebe zwischen zwei Frauen, die durch das Auftauchen eines Mannes gestört wird.

Den Publikumspreis des Radiosenders Bayern 3 und der «Süddeutschen Zeitung» sicherten sich Moritz Springer und Marcel Seehuber für ihre Dokumentation «Projekt A» über anarchistische Projekte in Griechenland, Spanien oder Deutschland.

Die Festivalmacher mit der Leiterin Diana Iljine zogen zum Abschluss eine positive Bilanz. Es seien fast 82’000 Tickets verkauft worden – eine neue Rekordmarke. «Darauf sind wir sehr stolz», sagte Iljine. Allerdings war das Festival in diesem Jahr einen Tag eher eröffnet worden und es hatte deshalb mehr Vorstellungen gegeben. Auch 2016 wird es diesen Zusatztag geben: Das Filmfest soll dann vom 23. Juni bis 2. Juli dauern.

Diesmal waren rund 180 Filme aus 54 Ländern zu sehen. Ehrengäste waren unter anderen die Regisseure Jean-Jacques Annaud («Der Name der Rose») und Alexander Payne («The Descendants») sowie die Schauspieler Mads Mikkelsen («Casino Royale») und Viggo Mortensen («Der Herr der Ringe»).

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