Filmfood: Der kühle Gazpacho aus «Soul Kitchen»

Nein, einen Gazpacho sollte man nicht in der Mikrowelle wärmen. Die spanische Sommersuppe wird grundsätzlich kalt gegessen. Über einen sehenswerten Film und eine erfrischende Sommervorspeise. Ein spanischer Gazpacho ist a priori eine Sommersuppe. Wer kommt schon auf die Idee, im Restaurant einen warmen Gazpacho zu bestellen? Im Film «Soul Kitchen» von Fatih Akin reagiert Koch […]

Wird kalt (und nur kalt!) serviert: Spanische Gazpacho.

Nein, einen Gazpacho sollte man nicht in der Mikrowelle wärmen. Die spanische Sommersuppe wird grundsätzlich kalt gegessen. Über einen sehenswerten Film und eine erfrischende Sommervorspeise.

Ein spanischer Gazpacho ist a priori eine Sommersuppe. Wer kommt schon auf die Idee, im Restaurant einen warmen Gazpacho zu bestellen? Im Film «Soul Kitchen» von Fatih Akin reagiert Koch Shayn auf den entsprechenden Wunsch eines Gastes mit einem eindrücklichen Messerwurf in die Mitte der Tischplatte. Unmittelbar darauf feuert ihn das Nobelrestaurant. Dafür wird er von einem anderen Gast engagiert: Zinos, der Betreiber eines kantinenartig geführten Betriebes in Hamburg.

Shayn will Zinos‘ mässig erfolgreichen Laden aufpeppen, bringt eine neue, kreative Küche in die alte Fabrikhalle. Doch die Probleme häufen sich in ungeahnter Dramatik: ein Bandscheibenvorfall, ein kleinkrimineller Bruder, ein zwielichtiger Immobilienhai, eine schwierige Fernbeziehung, Schulden, Insolvenz, ein Einbruch und die unvermeidliche Zwangsversteigerung, um nur ein paar Probleme zu nennen.

Der Film «Soul Kitchen» ist voll von grossartigen Szenen und deshalb verdienter Träger eines Spezialpreises, der im Rahmen der Filmfestspiele Venedig im Jahr 2009 verliehen wurde. Regisseur Fatih Akin hat mit dem sehr unterhaltsamen Film um ein von der Schliessung bedrohtes Restaurant auch eine Liebeserklärung an seine norddeutsche Heimatstadt geschaffen. «Soul Kitchen» begeistert durch eine grossartige Besetzung und witzige Dialoge. Eine Komödie mit Hamburger Lokalkolorit, fein und lustig, rührend und komisch.

Spanischer Gazpacho (nach Jamie Oliver)

Ein Gazpacho ist also immer kalt und darf sogar mit Eiswürfeln ergänzt werden. Wer die spanische Spezialität selber zubereitet, merkt, dass sie nie und nimmer so rot wird, wie man sie an manchen Orten serviert bekommt. Ein guter Gazpacho ist aufgrund seiner Ingredienzen orange-braun. Servieren Sie den Gazpacho mit kleingeschnittenem Gemüse ihrer Wahl: Zwiebeln, Peperoni, Tomaten oder angeröstete Brotwürfel und Kräuter. Eine wunderbare Vorspeise an heissen Sommertagen. Sie lässt sich sehr gut am Vortag vorbereiten.



Wird kalt und nur kalt serviert: Spanische Gazpacho

Wird kalt und nur kalt serviert: Spanische Gazpacho (Bild: Franca Hänzi)

Etwa 250 Gramm Weissbrot vom Vortag entrinden und geschnitten in etwas Wasser einweichen. Vier bis fünf reife Tomaten mit entferntem Stielansatz kurz in kochendes Wasser tauchen und enthäuten. Eine kleine geschälte Salatgurke grob zerkleinern. Eine grüne Peperoni ohne Kerne würfeln. Alles in den Mixaufsatz der Küchenmaschine füllen. Dazu kommen zwei geschälte Knoblauchzehen, Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer, ein Schuss Sherryessig und zwei Esslöffel bestes Olivenöl. Mixen, abschmecken, eventuell etwas Wasser nachgiessen. Im Kühlschrank kühlstellen. Vor dem Servieren nochmals mit etwas Olivenöl beträufeln.  

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