Finale Ausstellung

Der Projektraum Van Horbourg zeigt in Basel noch eine letzte Ausstellung. Danach ist Schluss. «Man hat uns wohl schlicht vergessen», antwortet Roger Meier auf die Frage, weshalb der Space Van Horbourg bei der «Space Project Night» am Samstagabend nicht am Start ist. Böswilligkeit wolle man keine unterstellen, fügt er lachend an. Nun, das mit dem […]

Benzin gefällig? Marcel Hiller hat eine mobile Tankstelle eingerichtet.

Der Projektraum Van Horbourg zeigt in Basel noch eine letzte Ausstellung. Danach ist Schluss.

«Man hat uns wohl schlicht vergessen», antwortet Roger Meier auf die Frage, weshalb der Space Van Horbourg bei der «Space Project Night» am Samstagabend nicht am Start ist. Böswilligkeit wolle man keine unterstellen, fügt er lachend an. Nun, das mit dem Vergessen ist so eine Sache. Beim Van Horbourg weiss man ja nie so richtig, obs da überhaupt noch ein Programm gibt. «Wir hatten halt immer nur im Sommer geöffnet», erklärt Meier. «Im Winter gefriert hier der Boden, da ist kein Programm möglich.» Und dieses Jahr sei man nur für diese eine Show hierher zurückgekehrt. Danach sei «wirklich!» Schluss.

Denn der Van Horbourg zieht nach Zürich. Im September eröffnen Meier und Sandra Oehy, die sowieso beide in der Limmatstadt leben, in der Sihlpost einen neuen Raum. In einem alten Sitzungszimmer, «komplett mit einem hässlichen Teppichboden».

Wer also Van Horbourg noch einmal in Basel erleben will, der muss heute oder morgen noch ganz schnell da hin. «Colasel II» heisst die aktuelle Ausstellung, der zweite Teil einer Kooperation mit der Kölner Galerie Drei. Sie beschäftigt sich mit Themen des Interieurs und mit dem Raum in allgemeinen. Die Werke kommen von Pedro Wirz und Sara Vidas, von James Clarkson, Marcel Hiller, Christian Freudenberger und Ninakarlin Prinz. Letztere schafft Objekte, die nie wirklich fertig sind. Alles lässt sich in Einzelteile zerlegen und neu anordnen. Dabei bezieht sie sich gerne auf Arbeiten anderer Künstler.

Auch James Clarksons Werke evozieren kunsthistorische Vorbilder. Diese einfach nur zu kopieren, wäre jedoch zu einfach. Also erfindet er seine eigene Sprache, und nimmt auch mal ein lapidares Gummiband als Aufhängung. Pedro Wirz und Sara Vidas haben Kleidungsstücke zusammengesucht, die sie über Absperrungen gehängt haben, wie wir sie vom Flughafen kennen. Der Mensch, allerdings unsichtbar bleibend, hat den Raum sichtbar erobert.

  • Van Horbourg hat noch am Samstag und am Sonntag geöffnet, von 15–19 Uhr.

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