Rund um den Globus sind nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) derzeit gut 30 Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der weltweiten Finanzkrise. Ein Drittel der insgesamt mehr als 200 Millionen Arbeitslosen weltweit ist unter 25 Jahre alt.
Und 40 Millionen Frauen und Männer ohne Job hätten aufgehört, nach einer Arbeit zu suchen, hiess es in einer am Freitag veröffentlichten Rede des ILO-Chefs Guy Ryder, die dieser am Samstag vor dem Internationalen Währungsfonds (IWF) in Tokio halten will.
Ryder, der am Donnerstag den Posten als ILO-Generaldirektor von Juan Somavia übernommen hatte, warnte vor einer Verschärfung der weltweiten Arbeitslosigkeit. Jedes Jahr strömten rund 40 Millionen Menschen neu auf den Arbeitsmarkt. Die Welt stehe deshalb auf Jahre hinaus vor „grossen und wachsenden Defiziten“ bei der Schaffung von Arbeitsplätzen.
Auch wer eine Arbeit habe, verdiene oft nicht genug, um seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten, kritisierte der ILO-Chef. 900 Millionen Beschäftigte verdienten weniger als nötig wäre, um sich und ihren Familien ein Leben oberhalb der Armutsgrenze zu ermöglichen. Der Schaden durch weltweite Sparmassnahmen infolge der Finanzkrise sei tiefgreifender als angenommen.