Findige Mafia-Fahnder haben gleich zwei Bosse des organisierten Verbrechens auf ungewöhnlichen Wegen dingfest gemacht. Bei Neapel stellten sie einen seit eineinhalb Jahren gesuchten Boss der Camorra mit einer Fernbedienung.
Beim Durchsuchen einer Luxusvilla in Marano bei Neapel waren die Beamten sicher, dass der unauffindbare Antonio Cardillo noch im Haus war und soeben noch im Ehebett gelegen hatte. Als die Carabinieri eine zu keinem elektronischen Gerät gehörende Fernbedienung überall ausprobierten, öffnete sich ein Spiegel.
Dahinter befand sich das Versteck des Bosses vom Lo-Russo-Clan. Er wurde festgenommen. Ihm werden Zugehörigkeit zu einem Mafia-Clan und Erpressung vorgeworfen.
Auf dem Flughafen von Bangkok in Thailand liessen Ermittler einen Geldwäsche-Fachmann der sizilianischen Cosa Nostra festnehmen: Ihm waren sie über Einträge beim sozialen Netzwerk Facebook auf die Spur gekommen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag berichtete.
Die thailändische Polizei habe den von Interpol gesuchten und in Italien in Abwesenheit rechtskräftig verurteilten Roberto Palazzolo auf dem Flughafen festgenommen, als er das Land verlassen wollte, heisst es. Sein Anwalt in Palermo will eine Auslieferung Palazzolos aber noch verhindern.
Der Finanzchef von Cosa-Nostra-Grössen wie Totò Riina war seit vielen Jahren unter falschem Namen in Südafrika untergetaucht.