Schweizer Firmen haben bei der Digitalisierung laut einer Studie die Nase vorn. Doch suchen sie händeringend nach qualifiziertem Personal. Digitale Defizite versuchen sie mit Neueinstellungen auszugleichen. Die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter unterschätzen sie.
Nur knapp ein Viertel der Unternehmen setzen auf entsprechende Expertenlaufbahnen, wie aus der Studie «UnternehmerPerspektiven» der Commerzbank hervorgeht. Dies obwohl die Mitarbeiter durchaus Interesse an Weiterbildungen hätten, schreibt die Commerzbank in einer Mitteilung vom Montag. Für die Studie wurden rund 200 Führungskräfte in der deutschsprachigen Schweiz befragt.
Bei der Suche nach qualifiziertem Personal ausserhalb des eigenen Unternehmens melden der Studie zufolge viele Unternehmen Schwierigkeiten. Innovations- und Digitalisierungsvorhaben scheiterten häufig an fehlendem Personal.
Der vergleichsweise kleine Schweizer Arbeitsmarkt spüre die Auswirkungen der neuen Anforderungen durch die Digitalisierung und den demografischen Wandel besonders stark, hält die Commerzbank fest. Jedes zweite Unternehmen sehe sich deshalb direkt im Ausland nach geeigneten Mitarbeitern um.
Die Mentalität – die für die digitale Transformation gefragt ist – stimmt hingegen in den Unternehmen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Im Gegensatz etwa zu deutschen Unternehmen nutzten die Schweizer Firmen die Digitalisierung nicht nur zur Optimierung und Kostensenkung, sondern auch dazu, ihr Geschäftsmodell aktiv weiterzuentwickeln.