Geglückter Einstand von Patrick Fischer als Schweizer Nationaltrainer: Die Eisgenossen gewinnen ihr erstes Spiel am Vierländerturnier in Arosa gegen Norwegen mit 2:1 und stehen am Samstag im Final.
Es war ein Debüt, wie es sich Fischer erhofft hatte. Mit einem gefälligen Auftritt realisierten die Schweizer einen trotz des knappen Spielstandes im Prinzip nie gefährdeten Sieg – den vierten in Folge gegen die Norweger, die noch unter Sean Simpson als Schweizer Angstgegner gegolten hatten.
Den Grundstein zum Erfolg legten die Schweizer im ersten Drittel dank Toren von Reto Schäppi (8.) und Reto Suri (15.). Erst in der Schlussphase, nach dem Anschlusstreffer der Norweger, gerieten sie noch in Bedrängnis. Sie retteten den knappen Vorsprung aber über die Zeit und verhalfen ihren Trainern zu einem ersten Erfolgserlebnis. Bereits im Vorjahr hatten die Schweizer die Norweger in Arosa knapp bezwungen (3:2 nach Verlängerung).
Die erfahrene Schweizer Auswahl wusste durchwegs zu gefallen. Das Team setzte Fischers Vorgabe, mit viel Tempo und Leidenschaft zu spielen, vor allem zum Beginn ausgezeichnet um. Die Schweizer störten den Gegner früh und provozierten diesen immer wieder zu Fehlern.
Dank dem erfolgreichen Forechecking entstand auch der Führungstreffer. Den Schuss von Romain Loeffel vermochte der norwegische Goalie nur ungenügend abzuwehren, Inti Pestoni reagierte am Schnellsten und bediente den völlig freistehenden Schäppi, der keine Probleme bekundete, im 28. Länderspiel seinen dritten Treffer zu erzielen.
Zu schnell ging es für die Norweger, die nur mit fünf Verteidigern angetreten waren, auch vor dem 2:0. Eine wunderschöne Kombination bei einer angezeigten Strafe gegen die Norweger schloss Suri zur verdienten Zweitore-Führung ab.
Manchmal überlisteten sich die Schweizer mit ihrem temporeichen Spiel aber auch selbst, was vor allem im zweiten Abschnitt zu einigen gefährlichen Situationen vor Torhüter Leonardo Genoni führte. Der Davoser Keeper hielt sich bis ins letzte Drittel schadlos, ehe er einen Ablenker von dem in der Schweiz bestens bekannten Patrick Thoresen doch noch passieren lassen musste.
Im anderen Halbfinal gewann die Slowakei eher überraschend gegen Weissrussland 4:1. Damit erhalten die Schweizer am Samstag im Final der «Arosa Challenge» nicht nur die Chance, das Aroser Turnier zum dritten Mal bei vier Austragungen zu gewinnen, sondern auch die Gelegenheit zur Revanche gegen ihren «ewigen» Testgegner Slowakei. Die letzten beiden Duelle im Februar (0:5) und im November am Deutschland-Cup (0:4) verloren sie jeweils zu Null.
Schweiz – Norwegen 2:1 (2:0, 0:0, 0:1)
Arosa. – SR Mollard/Wiegand, Altmann/Kaderli (Sz). – Tore: 8. Schäppi (Pestoni, Loeffel) 1:0. 15. Suri (Martschini) 2:0 (Strafe angezeigt). 53. Thoresen (Lesund) 2:1. – Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Schweiz: Genoni; Du Bois, Blum; Blindenbacher, Geering; Grossmann, Schlumpf; Loeffel, von Gunten; Ambühl, Walser, Hofmann; Brunner, Romy, Moser; Martschini, Haas, Suri; Pestoni, Trachsler, Schäppi.
Norwegen: Haugen; Holös, Sörvik; Lesund, Bonsaksen; Mostue; Kristiansen, Haga, Thoresen; Valkvae Olsen, Roest, Röymark; Laumann Ylven, Lövlie Djupvik, Trettenes; Röste Fossen, Stene, Dahlström; Heier.
Bemerkungen: Schweiz ohne Stephan (Ersatztorhüter) und Marc Wieser (überzählig). Timeouts Schweiz (53.) und Norwegen (59:47). Norwegen ab 59:25 ohne Torhüter. – Schüsse: Schweiz 30 (8-10-12); Norwegen 19 (5-7-7). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/3; Norwegen 0/3.