Das englische Finanzamt fordert von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone über eine Milliarde Pfund Steuernachzahlung, die aus seiner Beziehung zum einstigen Familienfonds «Bambino» fällig sein sollen.
Ecclestone kämpft mit Anwälten dagegen an und beruft sich auf eine Einigung aus dem Jahr 2008. In einem Statement aus Ecclestones Londoner Büro wurde festgehalten, dass man vom Fiskus erwarte, dass er sich entsprechend dieser Vereinbarung verhalte. Er verstehe nicht, warum diese bezüglich des «Bambino Trusts» von der Finanzbehörde wieder aufgehoben worden sei, sagte Ecclestone in Monaco. «Es ist alles so kompliziert. Deshalb weiss ich nicht genau, was wir gemacht haben und was nicht. Die einzige Möglichkeit, das zu klären, sind die Aktionen, die meine Anwälte nun setzen», erklärte der Brite. «Ich habe alle Steuern, die zu begleichen sind, auch bezahlt.»
Die Behörden hatten die Untersuchung des in Liechtenstein beheimateten Bambino-Fonds, der auch Anteile an der Formel 1 haben soll, wieder aufgenommen, als Ecclestone vergangenes Jahr in Deutschland beim Bestechungsprozess angeklagt war. Diesen Fall, bei dem der deutsche Banker Gerhard Gribkowsky zu Haft verurteilt worden war, hatte Ecclestone mit der Bezahlung von 100 Millionen Dollar aus der Welt geschafft.
Ecclestones Argument damals war gewesen, er habe Gribkowsky nur bezahlt, weil ihn dieser wegen möglicher Steuerprobleme in England erpresst habe. Ausschliessliche Nutzniesser des Bambino-Fonds seien aber seine Ex-Frau Slavica sowie die beiden Töchter Tamara und Petra. Er selbst habe nichts damit zu tun, betonte Ecclestone.