Fitch beurteilt Russlands Kreditwürdigkeit schlechter

Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Russlands von positiv auf stabil abgesenkt. Die Agentur begründete den Schritt mit dem sich abschwächenden weltweiten Wirtschaftswachstum und der politischen Unsicherheit in Russland.

Das Büro der Ratingagentur Fitch in New York (Archiv) (Bild: sda)

Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Russlands von positiv auf stabil abgesenkt. Die Agentur begründete den Schritt mit dem sich abschwächenden weltweiten Wirtschaftswachstum und der politischen Unsicherheit in Russland.

Eine baldige Heraufstufung der Kreditwürdigkeit des Landes wird damit unwahrscheinlich, auch wenn Russland zuletzt dank hoher Ölpreise Einnahmenüberschüsse erzielte.

Nach den Parlamentswahlen im vergangenen Monat gingen in Russland aus Protest gegen mutmassliche Wahlfälschung tausende Menschen auf die Strassen. Auch wenn es kaum Zweifel daran gebe, dass Ministerpräsident Wladimir Putin die Präsidentschaftswahlen im März gewinnen werde, sei unklar, wie er auf die Proteste reagieren werte, teilte Fitch mit.

Moody’s entscheidet über Frankreich

Auch aus Sicht der Ratingagentur Moody’s steht Frankreichs Spitzenrating in Frage. Die Entwicklung der staatlichen Schulden und potenzielle Ausgaben für weitere Krisenhilfen in Europa setzten den stabilen Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Landes unter Druck.

Die Agentur werde noch im ersten Quartal eine neue Einschätzung zu Frankreich vorlegen, hiess es am Montag. Bis dahin sieht Moody’s Frankreich weiter in der Top-Kategorie „AAA“.

Erst am Freitag hatte Konkurrent Standard & Poor’s (S&P) dem Land die Topbonität entzogen und es auf „AA+“ herabgestuft. S&P hatte auch acht weitere Länder herabgesetzt.

Märkte wenig beeinflusst

Die europäischen Anleger haben diese Herabstufung am Montag offensichtlich schnell abgehakt. Der deutsche Leitindex Dax und der EuroStoxx50 machten ihre Anfangsverluste innerhalb der ersten halben Handelsstunde bereits wieder wett.

Gleiches galt für den Pariser Leitindex CAC40. Der Euro zog ebenfalls an und kostete mit 1,2671 Dollar etwas mehr als am Freitagabend in New York.

Ein ähnliches Bild wie die europäischen Indices zeigt auch der Chart des Swiss Market Index (SMI) der Schweizer Börse. Nachdem der SMI bei Handelsbeginn ins Minus fiel, kletterte er innerhalb einer Viertelstunde über den Strich. Kurz vor 10 Uhr notierte er mit 6022,58 Zählern knapp ein halbes Prozent im Plus.

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