Fitch stuft die Kreditwürdigkeit von fünf Euro-Länder herab

Nach Standard & Poor’s hat Fitch zum Rating-Rundumschlag in der Euro-Zone ausgeholt und die Kreditwürdigkeit von gleich fünf Ländern schlechter eingestuft. Fitch senkte am Freitagabend das langfristige Emittentenrating (IDR) von Italien, Spanien, Belgien, Zypern und Slowenien.

Die Ratingagentur Fitch stuft fünf Euro-Länder herab (Archiv) (Bild: sda)

Nach Standard & Poor’s hat Fitch zum Rating-Rundumschlag in der Euro-Zone ausgeholt und die Kreditwürdigkeit von gleich fünf Ländern schlechter eingestuft. Fitch senkte am Freitagabend das langfristige Emittentenrating (IDR) von Italien, Spanien, Belgien, Zypern und Slowenien.

Der Ausblick für alle Länder ist negativ: Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Herabstufung in den kommenden zwei Jahren ist demnach hoch.

Die Herabstufungen begründete die Agentur mit der Verwundbarkeit der Euro-Länder gegenüber monetären und finanziellen Schocks. Italien, das mit einer Expertenregierung unter Mario Monti gegen eine immense Staatsverschuldung kämpft, wurde um zwei Stufen auf A-minus von A-plus abgesenkt.

Die Abstufung wäre noch schärfer ausgefallen, hätte sich die Regierung in Rom nicht derart klar zu einem Abbau des Defizits und Strukturreformen verpflichtet, erklärte Fitch.

Auch Spaniens Kreditwürdigkeit senkten die Analysten von Fitch gleich um zwei Stufen: Spanien bewertet Fitch neu mit A statt wie bislang mit AA-minus. Auch für Slowenien ging es um zwei Noten nach unten.

Zypern nur eine Stufe über „Ramsch“

Bei Belgien und Zypern wurde die Kreditwürdigkeit um eine Note gesenkt. Allerdings liegt das neue Rating für Zypern mit BBB-minus nur noch eine Stufe über dem Ramschstatus. Die Bewertung für Irland wurde dagegen nicht angetastet. Irlands Langfrist-Rating blieb bei „BBB+“.

Nach der Bekanntgabe der Herabstufung gab der Euro kurzzeitig seine Gewinne gegenüber der US-Währung ab und fiel auf 1,3178 Dollar. Gleich darauf kletterte der Euro aber wieder mit 1,3208 auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte Mitte Januar neun Euro-Staaten herabgestuft und dabei unter anderem Frankreich und Österreich die Bestbewertung Dreifach-A entzogen. Kurz darauf wurde zudem dem Euro-Rettungsschirm EFSF die Top-Bonitätsbewertung entzogen.

Für die betroffenen Länder kann sich die schlechtere Bewertung in höheren Zinsen niederschlagen, wenn dies auch nicht zwangsläufig eintreten muss. Auf die Herabstufung durch S&P hatten die Märkte eher gelassen reagiert. Fitch ist die Nummer drei unter den Rating-Agenturen weltweit.

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