JPMorgan Chase gerät nach dem verlustreichen Hantieren mit riskanten Finanzprodukten zunehmend unter Druck: Die Ratingagentur Fitch stufte die US-Grossbank am Freitag um eine Note von AA- auf A+ herab.
Der Umfang der Einbussen sei zwar handhabbar, jedoch nicht die damit verbundenen Risiken, etwa für den Ruf und die Führung der Bank, teilte Fitch zur Begründung mit. Zudem senkte sie auch das langfristige Emittenten-Rating.
Auch Standard & Poor’s reagierte und senkte den Ausblick von JPMorgan auf „negativ.“ Mit dem Schritt deutete die Ratingagentur eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Grossbank an.
Das New Yorker Geldhaus hatte am Donnerstag einräumen müssen, mit komplexen Finanzprodukten in den vergangenen sechs Wochen zwei Milliarden Dollar verloren zu haben.
Börsenaufsicht ermittelt
Unterdessen kann der Vorstandsvorsitzende von JPMorgan Chase, Jamie Dimon, nach eigenen Angaben nicht sagen, ob das Finanzinstitut mit dem verlustreichen Handel gegen Gesetze verstossen hat. Dem sollte nun die Regulierungsbehörde nachgehen, sagte Dimon in einem Interview dem US-Fernsehsender NBC.
Diese würde zu ihren eigenen Schlüssen kommen, sagte er in am Freitag veröffentlichten Ausschnitten der Sendung „Meet the Press“. Die Bank sei „schlampig“ und „dumm“ bei der Abwicklung der Handelsgeschäfte vorgegangen, räumte er ein.
Die Vorsitzende der US-Börsenaufsicht SEC, Mary Schapiro, sagte derweil vor Reportern, ihre Behörde befasse sich mit dem Milliardenverlust von JPMorgan Chase. Weitere Details nannte sie aber nicht.