Flaute im Minengeschäft belastet Prüfkonzern SGS

Der weltgrösste Prüfkonzern SGS wird gebremst von anhaltender Nachfrageschwäche aus dem Bergbau und der europäischen Industrie. Zudem lastet der wieder etwas stärkere Franken auf den Ergebnissen.

SGS enttäuschte die Erwartungen der Analysten (Bild: sda)

Der weltgrösste Prüfkonzern SGS wird gebremst von anhaltender Nachfrageschwäche aus dem Bergbau und der europäischen Industrie. Zudem lastet der wieder etwas stärkere Franken auf den Ergebnissen.

Unter dem Strich sank der Halbjahresgewinn um 3,8 Prozent auf 255 Mio. Franken. Der Umsatz des Inspektions- und Zertifizierungskonzerns schrumpfte gegenüber der Vorjahresperiode um 1,8 Prozent auf 2,805 Mrd. Franken, wie SGS am Donnerstag mitteilte. Damit enttäuschte das im Schweizer Schwergewichte-Index SMI gelistete Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Die Aktie notierte am Nachmittag 2,3 Prozent im Minus.

Konzernchef Christopher Kirk und Verwaltungsratspräsident Sergio Marchionne betonten im Semesterbericht, zu konstanten Wechselkursen hätte ein Wachstum von 5,3 Prozent resultiert und der Gewinn wäre um 6,3 Prozent gestiegen. Dies seien gute Zahlen, sagte Kirk vor den Medien in Genf.

4,0 Prozentpunkte des Umsatzwachstums seien organisch erzielt worden, 1,3 Prozentpunkte stammten aus übernommenen Firmen. Gut liefen die Geschäfte mit der Prüfung von Landwirtschaftsprodukten und vor allem mit der Zertifizierung von Öl-, Gas- und Chemiefirmen.

Kapazitäten reduziert

In Europa leidet das Industriegeschäft weiterhin unter schwierigem Marktbedingungen. Die letztes Jahr eingeleitete Restrukturierung habe die Rentabilität aber verbessert, hiess es. Das Wachstum in den Schwellenmärkten verhalf der Sparte zudem zu einem Umsatzanstieg.

Als einzige Sparte schrumpfte das Geschäft mit Minenbetreibern auch organisch. Es werde in allen Regionen nach wie vor weniger in Geochemie- oder Metallurgieprojekte investiert, stellte SGS fest. Der Konzern geht davon aus, dass sich der Markt bis 2015 nur marginal erholen wird.

SGS hat daher schlecht ausgelastete Anlagen geschlossen und die Zahl der Mitarbeitenden der Sparte um 400 reduziert, was 8 Mio. Fr. kostete. Im Vorjahressemester hatte SGS 12 Mio. Fr. in Restrukturierungen aufgewendet, welche vor allem das Minen- und das europäische Industriegeschäft betrafen.

Insgesamt stieg die Zahl der Mitarbeitenden, vor allem durch Übernahmen, innert Jahresfrist dennoch von 79’322 auf 82’316. Für das laufende Jahr nahm SGS die Prognose für das Umsatzwachstum leicht von «über 6 Prozent» auf «rund 6 Prozent» zurück. Mittelfristig hatte sich der Konzern ein Wachstum von 6 bis 9 Prozent vorgenommen.

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