In Griechenland gestrandete Flüchtlinge haben am Montag in einer Protestaktion Migrationsminister Yannis Mouzalas den Zugang zu ihrer Unterkunft im ehemaligen Athener Flughafenterminal verwehrt.
Mit dem Protest wollten sie auf ihre Lebensbedingungen aufmerksam machen. Etwa 1600 Personen, die meisten von ihnen Afghanen, leben auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens. 600 sind im ehemaligen Terminal untergebracht.
Dutzende Demonstranten, darunter viele Kinder, versammelten sich vor einem Tor und riefen dem Minister Parolen wie «Hau ab!» und «Lügner!» zu. Ein Flüchtling hielt ihm ein weinendes Kind entgegen, als er das zugekettete Tor erreichte. «Ich verstehe ihre Not sehr gut, und wir versuchen, sie so gut wie möglich zu lindern», sagte Mouzalas zu Reportern.
«Wir sind Menschen, keine Tiere», rief einer der Demonstranten in Richtung des Ministers, der sich schliesslich Zugang zu dem Gelände verschaffte. Mouzalas sagte Journalisten, aus der Menge sei versucht worden, ihn zu schlagen.
Etwa 60’000 Flüchtlinge sind nach der Schliessung der Balkanroute auf ihrem Weg nach Zentral- und Westeuropa in Griechenland gestrandet. Internationale Hilfsorganisationen haben die Zustände in den Flüchtlingslagern wiederholt als katastrophal kritisiert.
Zusätzliches EU-Geld
Zur Verbesserung der Lebensumstände von Migranten und Flüchtlingen speziell auf den griechischen Inseln will die EU zusätzlich 3,9 Millionen Euro bereit stellen. Dies gab die EU-Kommission am Montag bekannt.
Die Mittel sollen das Verteidigungsministerium bei der Verpflegung, Unterbringung und dem Transport Schutzsuchender auf den Inseln unterstützen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Auch in Notunterkünfte etwa auf Schiffen solle das Geld fliessen.
Insgesamt hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben seit 2015 mehr als eine Milliarde Euro mobilisiert, um Griechenland bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise und beim Grenzschutz zu unterstützen.