Die in Griechenland und Italien geplanten Zentren zur Registrierung von Flüchtlingen sollen nach Worten des EU-Flüchtlingskommissars Dimitris Avramopoulos in vier Wochen einsatzbereit sein.
In diesen sogenannten Hotspots sollen künftig alle ankommenden Flüchtlinge registriert werden, um sie anschliessend in der Europäischen Union zu verteilen. Dazu gehört auch, ihnen Fingerabdrücke zu nehmen und ihre Daten in einer EU-Sicherheitsdatei zu überprüfen.
Avramopoulos räumte im Gespräch mit der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag) ein, dass es angesichts der zunehmend heftigen Debatte um den richtigen Kurs nötig sei, schnell zu handeln. «Wir haben nicht mehr als vier Wochen Zeit, um an den Grenzen Ergebnisse zu erzielen», betonte der Kommissar vor allem mit Blick auf die politisch angespannte Lage in Deutschland.
Ein Ende des grossen Zustroms an Flüchtlingen sei noch nicht absehbar, sagte Avramopoulos. Er sei im Gegenteil besorgt, dass «in den nächsten Monaten die Zahlen noch höher sein werden». Er warnte jedoch davor, den Schengen-Raum anzutasten.
«Beginn des Endes von Europa»
«Länder wie Griechenland aus dem Schengen-Raum auszuschliessen, wird das Problem nicht lösen», sagte Avramopoulos mit Blick auf Bemühungen in Wien und Berlin, strenge Grenzkontrollen entlang der Grenzen von Slowenien, Kroatien und Österreich einzuführen. «Das wird überhaupt nicht helfen, die Flüchtlinge werden trotzdem kommen», fügte er hinzu.
Wer einzelne Länder ausschliessen wolle, der riskiere vielmehr, dass die europäische Krise weiter verschärft werde. «Der Ausschluss würde den Anfang vom Ende Schengens markieren. Wir hätten Schneeballeffekte, es wäre der Beginn des Endes von Europa».